Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

 

Grafik: pch.vector/freepik

Klimafolgenanpassung in Kommunen: Checkliste zum Einstieg in die kommunale Klimaanpassung

Die Checkliste wurde für Kommunen im Land Brandenburg entwickelt, die das Thema der Klimafolgenanpassung mit System angehen möchten.

Mit Hilfe der Checkliste können Kommunen ihre Betroffenheit hinsichtlich des Klimawandels abschätzen, Handlungsoptionen prüfen und Maßnahmen zur Abmilderung und Vermeidung lokaler Folgen des Klimawandels priorisieren.

Die Checkliste ist als leicht handhabbares Tool auf der Basis von Microsoft Excel erstellt worden. Sie bildet die drei wesentlichen Schritte zur Identifizierung von Klimaanpassungsmaßnahmen ab. Des Weiteren dient die Checkliste als Ideengeber und zur Dokumentation.

Die drei zentralen Tabellenblätter der Checkliste umfassen (1) Betroffenheitsanalyse, (2) Handlungsoptionen und (3) priorisierte Maßnahmen. Ergänzt werden diese Blätter durch eine kurze Einführung und Bedienungsanleitung sowie zwei Tabellenblättern mit Beispielen zu Betroffenheiten und Handlungsoptionen.

Die Checkliste unterstützt gezielt die fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit in der Kommune. Denn idealerweise wird die Klimafolgenanpassung von einem interdisziplinär aufgestellten „Klimateam“ in der Kommunalverwaltung bearbeitet. Es kann durch weitere, z.B. zivilgesellschaftliche, Akteure erweitert werden. Die Checkliste kann jedem Fachbereich zur Bearbeitung übergeben werden oder über Microsoft Teams zur gleichzeitigen gemeinsamen Bearbeitung freigegeben werden.

Wir stellen die Checkliste kostenfrei auf Anfrage zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich dafür mit einer kurzen E-Mail an klimaanpassung@mwaek.brandenburg.de .

Hintergrund und Modelvorhaben

Kommunen sind wichtige Akteure bei der Minderung oder Vermeidung von Wetterextremen wie Hitze, Starkregen und Dürre. Eine Reihe von Kommunen in Brandenburg sind bereits aktiv. Beispielsweise entwickeln und sanieren sie Quartiere mit dezentraler Regenwasserversickerung, qualifizieren das Stadtgrün, betreiben gezielten Waldumbau und verbessern die Beschattung in Schulen. Diese Maßnahmen sind wichtig, um in Zukunft Lebensqualität und Sicherheit auch mit zunehmenden Wetterextremen zu sichern.

Um das Thema breiter aufzustellen, wurde in einem Modellvorhaben des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz im Jahr 2024 eine Checkliste zur Anpassung an den Klimawandel für Kommunen entwickelt und erprobt. Ziel ist, es Kommunen ein niederschwelliges Tool an die Hand zu geben, das es ihnen ermöglicht, die Klimafolgenanpassung systematisch und strukturiert anzugehen. Die Checkliste unterstützt Kommunen bei der Identifizierung von Klimaanpassungsmaßnahmen, die für die jeweilige Kommune relevant sind.

Sieben Modellkommunen haben die Checkliste im Rahmen des Modellvorhabens erprobt: das Amt Kleine Elster sowie die Städte Bad Belzig, Ketzin, Herzberg (Elster), Lübbenau/Spreewald, Prenzlau und Templin.

Information, Beratung und rechtlicher Rahmen zur kommunalen Klimaanpassung

Aktuelle Information zum Klimawandel in Brandenburg finden Sie im Klimareport Brandenburg des Landesamts für Umwelt sowie in der tabellarischen Darstellung der Klimakennwerte für Brandenburg und die Planungsregionen des Landesamt für Umwelt.

Ein umfangreiches Beratungs-, Schulungs- und Vernetzungsangebot finden Sie beim Zentrum KlimaAnpassung des Bundes.

Themen der Klimaanpassung sind inzwischen auch regelmäßig Bestandteil der Informationsveranstaltungen zum Kommunalen Klimaschutz.

Zum Thema Hitzevorsorge und kommunalen Hitzeaktionsplänen empfehlen wir, Kontakt zum Netzwerk Hitzeaktionsplan Brandenburg aufzunehmen.

In Brandenburg besteht aktuell noch keine Pflicht zu kommunalen Klimaanpassungskonzepten nach § 12 KAnG des Bundes. Eine vorsorgende Berücksichtigung der Herausforderungen des Klimawandels erscheint dennoch sinnvoll.