Strategie zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in brandenburgischen Unternehmen

Die Digitalisierung hat unsere Gesellschaft in den vergangenen 20 Jahren grundlegend verändert – und damit auch die Art und Weise, wie wir künftig arbeiten und produzieren. Vor allem der zunehmende Einsatz von Daten führt zu einer immer schnelleren Automatisierung von Geschäfts- und Entscheidungsprozessen. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) ein.

Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sehen sich mit einer enormen Herausforderung konfrontiert, wenn es darum geht, KI-basierte Anwendungen wirtschaftlich in ihren Betrieben zu implementieren.

Um die Marktchancen für KI-Technologien und ihren Einsatz in Brandenburgs Unternehmen gezielt zu verbessern und die Risiken bei der Implementierung von KI-Anwendungen für Unternehmen zu minimieren, hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE) die Strategie zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in brandenburgischen Unternehmen entwickelt. Bei der Umsetzung der Strategie soll nicht nur die Optimierung von Geschäftsprozessen eine zentrale Rolle spielen, sondern ebenfalls der unter dem Leitbild „Gute Arbeit“ zusammengefasste Wandel der Arbeitswelt gefördert werden. Auch muss sich die Wirtschaft durch den fortschreitenden Klimawandel neuen Anforderungen hinsichtlich Resilienz und CO²-Emissionen stellen. Um diesen zu begegnen, wird der Einsatz von KI-Anwendungen sinnvoll oder in einigen Bereichen sogar zwingend notwendig sein.

Zu den künftigen Schwerpunktthemen der KI-Aktivitäten zählen die Medien- und Kreativwirtschaft, die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), die Gesundheitswirtschaft, die Bereiche Verkehr, Mobilität und Logistik sowie die Umwelt- und Energiebranche.

Vision und Ziele der KI-Strategie

Die Strategie zielt darauf ab, mit konkreten Maßnahmen und Aktivitäten die folgenden Ziele umzusetzen:

• leistungsfähige digitale Infrastruktur für KI-Anwendungen bereitstellen
• Brandenburg zur Vorreiter-Region für KI-Anwendungen ausbauen
• brandenburgische KI-Akteure stärker miteinander vernetzen
• Implementierung von KI entlang des gesamten Wertschöpfungsprozesses begleiten
• Fachkräfte bilden, halten und gewinnen
• Entwicklung von bezahlbaren KI-Anwendungen gewährleisten
• KI für „Gute Arbeit“ und zum Wohle der Menschen einsetzen

Rahmenbedingungen und Herausforderungen für den Einsatz von KI in Unternehmen

Die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für einen breiten Einsatz von KI-Anwendungen in brandenburgischen Unternehmen sind grundsätzlich gut: So verfügt das Land Brandenburg über eine starke Hochschullandschaft mit einer etablierten KI-Forschung, die auf bereits bestehende oder im Aufbau befindliche Forschungs- und Transferinitiativen zur Digitalisierung mit KI-Schwerpunkten zurückgreifen kann. Hierzu zählen u. a. das von Berlin und Brandenburg gemeinsam betriebene Cluster IKT, Medien und Kreativwirtschaft, der MediaTech Hub Potsdam, das Digitalwerk in Werder oder das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Cottbus.

Zu den zentralen Herausforderungen zählen demgegenüber Defizite in der digitalen Infrastruktur und ein regional unterschiedlich stark ausgeprägter Fachkräftemangel. Hinzu kommt, dass nur wenige Unternehmen über den notwendigen Grad der Digitalisierung zur Nutzung von KI-basierten Anwendungen verfügen und die großen Potenziale von KI-basierten Geschäftsmodellen von vielen Unternehmen unterschätzt werden.

Aktivitäten im Einklang mit der europäischen KI-Strategie

Die KI-Strategie bündelt aktuelle Pilotmaßnahmen und Aktivitäten des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE) und ist Teil eines kontinuierlichen Strategieprozesses, mit dem das Land Brandenburg die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch den gezielten Einsatz von KI-Anwendungen langfristig unterstützt. Die KI-Strategie des MWAE adressiert die strategischen Ziele des Bundes und der Europäischen Union.

An der inhaltlichen Ausarbeitung der KI-Strategie waren neben dem Berliner Institut für Innovation und Technik (iit) verschiedene Schlüsselakteurinnen und Schlüsselakteure sowie Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Beratungs- und Transfereinrichtungen des Landes Brandenburgs beteiligt.