Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

Bleibt die Lausitz das Energieherz Brandenburgs?

Dialogveranstaltung im Rahmen des Interreg-Projekts DeCarb

Potsdam, 24. November 2020. Das Land Brandenburg setzt auch in schwierigen Zeiten auf den weiteren Austausch zwischen europäischen Kohleregionen, die vom Strukturwandel betroffen sind. Im Rahmen des Interreg-Europe-Projekts „DeCarb“, das den Wissensaustausch von neun europäischen Projektpartnern beim Übergang zu regenerativen Energien unterstützt, hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie daher heute Akteure aus dem Energiesektor sowie Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen und Verbänden zu einem Dialog eingeladen. Die virtuelle Veranstaltung steht unter dem Titel „Bleibt die Lausitz das Energieherz Brandenburgs?“

„Die Strukturentwicklung in den Kohleregionen braucht konkrete Projekte und Innovatoren. Die Lausitz hat das Potenzial, europaweiter Vorreiter für einen neuen Energiemix zu werden“, unterstrich Brandenburgs Energieminister Jörg Steinbach anlässlich der Tagung. Steinbach betonte, wie wichtig es sei, den Austausch zwischen den Kohleregionen auch während der Corona-Pandemie weiterzuführen: „Reisen und direkte Begegnungen sind derzeit nahezu unmöglich geworden. Aber das darf bestehende Partnerschaften und Unternehmenskontakte nicht gefährden. Wir brauchen den Austausch umso mehr. Impulse aus dem internationalen Raum müssen weiterhin ins Land getragen werden und umgekehrt. Dieses gilt für die Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Energiepolitik wie auch für alle anderen Gesellschaftsbereiche.“

Claudia Herok, Abteilungsleiterin für Energie und Rohstoffe im Ministerium, moderierte die Dialogveranstaltung. Sie hob hervor, dass Brandenburg den europäischen Partnern wertvolle Orientierungshilfe bieten könne. Die Studienreise aller Partnerländer nach Welzow-Süd im Herbst vorigen Jahres habe eindrucksvoll gezeigt, dass die Lausitz bei der Rekultivierung von Bergbaufolgelandschaften innovative Ideen entwickeln und umsetzen könne. „Brandenburgisches Know-how, wie es beispielsweise im Unternehmensnetzwerk MinGenTec gebündelt ist, kann anderen europäischen Regionen beim Erarbeiten ihrer Maßnahmenpläne helfen. Auch die Zukunftsprojekte der LEAG und anderer Unternehmen aus der Lausitz sowie die in der Region etablierten Kompetenzzentren und wissenschaftlichen Einrichtungen sind Best-Practise-Beispiele.“ Die Abteilungsleiterin hob zudem die Bedeutung des aus dem Projekt heraus entstandenen Netzwerkes hervor: „Das ist ein Mehrwert für die Region und trägt zur europäischen Idee gleichermaßen bei.“  

Hintergrund:

Das Interreg-Europe-Projekt „DeCarb“ unterstützt den Austausch zwischen Behörden und regionalen Interessenvertretern. Dabei geht es um Strategien für Dekarbonisierungsmaßnahmen und einen sozialverträglichen Übergang von der Energieversorgung aus fossilen zu regenerativen Energien. Die Kohleregionen sollen dabei unterstützt werden, wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität während des Strukturwandels zu sichern. An dem Projekt sind mit Bulgarien, Griechenland, Spanien, Rumänien, Slowenien, Polen, Ungarn, Dänemark und Deutschland neun Partnerländer beteiligt.