Steinbach: „Unsere Wirtschaft kann die Situation meistern“
Arbeitsmarktbericht für September liegt vor
Potsdam, 30. September 2020. „Die Arbeitslosigkeit in Brandenburg ist im September erneut gesunken. Die leichte Erholung auf dem Arbeitsmarkt, die sich bereits im August andeutete, ist eine erfreuliche Entwicklung. Unser Arbeitsmarkt hat sich in der Corona-Krise bisher robuster erwiesen als befürchtet. Das zeigt, dass die märkischen Unternehmen perspektivisch denken und bereits jetzt für die Zeit nach der Pandemie planen. Allerdings ist die Krise noch längst nicht überwunden. Die Zahlen sind eine Momentaufnahme. Doch ich bin nach wie vor zuversichtlich: Unsere Wirtschaft kann die Situation auch in den kommenden Monaten meistern.“ Das erklärte Arbeitsminister Jörg Steinbach anlässlich des heute von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktberichts für den Monat September.
Die erkennbare Erholung der Wirtschaft lasse sich unter anderem auf die märkische Unternehmensstruktur zurückführen, erklärte Steinbach. „Brandenburg ist ein Mittelstandsland. Die kleinen und mittleren Unternehmen sind flexibler bei der Bewältigung der Krise. Auch vom Zusammenbruch der internationalen Zulieferketten und der ausländischen Nachfrage war und ist Brandenburg aufgrund seiner Wirtschaftsstruktur weniger stark betroffen als andere Bundesländer. Zudem lässt sich der moderate Rückgang der brandenburgischen Wirtschaftsleistung auf eine stärkere Ausrichtung der märkischen Betriebe auf regionale und nationale Märkte zurückführen, die weniger stark von der Krise betroffen sind als viele internationale Märkte.“
Steinbach hob hervor, dass die leichte Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt nur möglich gewesen sei, weil das Kurzarbeitergeld für eine gewisse Entlastung gesorgt habe. Durch die Ausweitung des Kurzarbeitergeldes werde Unternehmen seit Beginn der Krise schnell und gezielt geholfen, wenn sie mit ihren Beschäftigten durch das Corona-Virus Arbeitsausfälle haben. „Die Entwicklung zeigt, dass das Instrument des Kurzarbeitergeldes greift und damit Entlassungen vermieden werden“, hob der Minister hervor. Der Vorteil sei, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unmittelbar nach der Krise wieder zur Verfügung stünden und Arbeitsplätze gesichert werden könnten.
Zudem verwies Minister Steinbach darauf, dass Brandenburg Jugendlichen auch in der aktuellen Situation vielfältige Möglichkeiten biete, eine berufliche Ausbildung zu beginnen. „Die Verlängerung des Einstiegsfensters bis Ende Oktober wird hoffentlich für viele die nötige Brücke in ein Ausbildungsverhältnis sein“, sagte Steinbach. An die Jugendlichen, die noch eine Lehrstelle suchen, appellierte er, diese Möglichkeit zu nutzen und sich zu bewerben. „Aber auch die Betriebe sollten in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen. Denn die Auszubildenden von heute sind die dringend benötigten Fachkräfte von morgen“, sagte der Minister.
Aus dem Arbeitsmarktbericht:
Im September 2020 waren in Brandenburg 83.045 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt damit aktuell bei 6,2 Prozent. Im Vergleich zum September 2019 sind dies 0,7 Prozentpunkte mehr.
Von den 83.045 Arbeitslosen sind 35.735 Frauen (43,0 Prozent) und 47.309 Männer (57,0 Prozent). Das sind insgesamt 3.020 Frauen und Männer weniger als im August 2020 und 10.257 Personen mehr als im September 2019. Die Zahl der jungen Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren ist im Vergleich zum September des Vorjahres um 28,7 Prozent auf 7.389 gestiegen. Die Zahl der älteren Arbeitslosen im Alter von 50 Jahren und älter ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent auf 30.970 Personen gestiegen und die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen um 5,8 Prozent auf 4.325.