Steinbach zu den heute vorgelegten BIP-Halbjahreszahlen: „Ich bleibe optimistisch, dass unsere Wirtschaft die Krise meistert“
Brandenburgs Wirtschaftsleistung weniger stark eingebrochen als im Bundesdurchschnitt
Potsdam, 24. September 2020. Die Brandenburger Wirtschaftsleistung ist im ersten Halbjahr 2020: in Folge der Corona-Pandemie gesunken. Das Bruttoinlandsprodukt nahm um 4,9 Prozent ab. Damit brach die märkische Wirtschaftsleistung aber deutlich weniger stark ein als die der gesamten deutschen Wirtschaft (mit einem Minus von 6,6 Prozent). Nur Schleswig-Holstein verzeichnete einen geringeren Rückgang (-3,8 Prozent). Diese Zahlen gehen aus ersten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“ hervor, die das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg heute vorgelegt hat.
„Besonders das Gastgewerbe, die Reiseunternehmen und die Veranstaltungsbranche haben die Auswirkungen der Pandemie heftig zu spüren bekommen und leiden auch weiterhin darunter. Mit einem blauen Augen davongekommen zu sein scheint bislang das produzierende Gewerbe, dessen Wirtschaftsleistung unterdurchschnittlich schrumpfte. Das Baugewerbe hat auch während der Corona-Krise eine gute Auftragslage. Finanz- und Versicherungsdienstleister und der Bereich der öffentlichen Verwaltung verzeichneten ebenfalls ein Wachstum und konnten damit die Einbußen in den anderen Wirtschaftszweigen partiell ausgleichen“, erklärte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach.
Dass die Wirtschaft in Brandenburg bislang besser durch die Krise zu kommen scheint als der Bundesdurchschnitt lässt sich unter anderem auf die märkische Unternehmensstruktur zurückführen. „Brandenburg ist ein Mittelstandsland. Die kleinen und mittleren Unternehmen sind flexibler bei der Bewältigung der Krise“, sagte Minister Steinbach. Auch vom Zusammenbruch der internationalen Zulieferketten und der ausländischen Nachfrage war und ist Brandenburg aufgrund seiner Wirtschaftsstruktur – mit einem geringeren Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung – weniger stark betroffen als andere Bundesländer. Zudem lässt sich der moderate Rückgang der brandenburgischen Wirtschaftsleistung auf eine stärkere Ausrichtung der märkischen Betriebe auf regionale und nationale Märkte zurückführen, die weniger stark von der Krise betroffen sind als viele internationale Märkte.
„Ich bin froh, dass die allermeisten Brandenburger Unternehmen ihren Betrieb mittlerweile wieder aufgenommen haben. Doch die Lage ist nach wie vor nicht einfach“, sagte Steinbach. Es sei richtig und notwendig, dass der Bund die Wirtschaft aktuell mit seiner Überbrückungshilfe unterstütze und dem unverschuldet in Not geratenen Mittelstand damit wieder auf die Beine helfe. Darüber hinaus können mittelständische Unternehmen und Startups der gewerblichen Wirtschaft bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg Mittel aus dem Darlehens-Programm „Corona Mezzanine Brandenburg“ beantragen. Dieses Programm bildet für das Land Brandenburg die sogenannte Säule II der von der Bundesregierung angeschobenen Hilfsmaßnahmen zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen und Startups in Form eigenkapitalähnlicher Finanzierungen.
„Die Unterstützung mit Zuschüssen und Darlehen wird dazu beitragen, dass die Firmen diese schwierige Zeit überstehen können. Ich bleibe optimistisch, dass unsere märkische Wirtschaft auch diese Herausforderung meistern wird“, sagte Minister Steinbach.