Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

Einstieg in das Ausbildungsjahr 2020 verlängert – flexibler Beginn möglich

Zentrales Ergebnis der Sitzung des „Brandenburger Bündnisses für Gute Arbeit“

Potsdam, 18. September 2020. Allen potenziellen Auszubildenden soll im Ausbildungsjahr 2020/2021 ein zeitlich flexibler Einstieg ermöglicht werden. Dies ist ein zentrales Ergebnis der heutigen Sitzung des „Brandenburger Bündnisses für Gute Arbeit“. Das Spitzengremium der Brandenburger Arbeitspolitik tagte heute unter Moderation von Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach. Ein Schwerpunkt in den Beratungen war die Sicherung der betrieblichen Ausbildung unter den Bedingungen der Corona-Pandemie. Insbesondere wurden hierbei bisher unbesetzte Ausbildungsplätze und unversorgte junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz in den Blick genommen.

Um möglichst vielen jungen Menschen den raschen Start in die Ausbildung zu ermöglichen, wurde im Bündnis für Gute Arbeit bekräftigt, das Zeitfenster hierfür über den üblichen Zeitraum Ende September hinaus zu verlängern. Jugendliche, die aktuell noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, werden aufgefordert, sich an die Berufsberatung beispielsweise der Jugendberufsagenturen und an die brandenburgischen Wirtschaftskammern zu wenden. Dort erhalten sie konkrete Angebote für betriebliche Ausbildungsplätze sowie Beratung und Unterstützung beim Übergang von der Schule in den Beruf.

Hierzu Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach: „Die Corona-Pandemie fordert unser Ausbildungssystem heraus. Ich möchte mich bei den Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern für ihren Pragmatismus, ihre Flexibilität und ihr Engagement bedanken. Die Verlängerung des Einstiegsfensters in die Ausbildung wird hoffentlich für viele die nötige Brücke in ein Ausbildungsverhältnis sein. Auch die Betriebe sind nun gefragt, in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen.“

Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer des Handwerkskammertages des Landes Brandenburg, sagt: „Der verlängerte Ausbildungseinstieg bietet im Handwerk nach wie vor alle Optionen: Jedem, der mit der entsprechenden Motivation eine Lehrstelle sucht, können wir den Ausbildungseinstieg garantieren - unabhängig vom Schulabschluss oder dem Wunsch, etwas Neues zu beginnen. Dafür halten unsere Betriebe in ganz Brandenburg noch über 1.200 freie Lehrstellen und über 450 Praktikaplätzen in über 60 Berufen bereit. Schauen Sie deshalb in unsere gut gefüllten Lehrstellenbörsen auf den Webseiten der brandenburgischen Handwerkskammern oder in die Lehrstellen-App, oder nutzen Sie die kostenfreien persönlichen Lehrstellenberatungen in Ihren Regionen. Nie war die Ausgangssituation für eine Karriere im Handwerk besser!“

Marcus Tolle für die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg: „Unternehmen und Bewerbern, die jetzt noch zueinanderfinden, muss ein - wenn auch später - Einstieg in die Ausbildung ermöglicht werden. Jeder besetzte Ausbildungsplatz trägt zur Fachkräftesicherung in den Unternehmen bei. Und er hilft, Jugendlichen in der Region eine Perspektive zu geben. Deshalb begrüßen wir die heutige Verabredung im Rahmen des Ausbildungskonsenses.“

Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit: „Die vom Brandenburgischen Ausbildungskonsens beschlossene Verlängerung der Frist für neue Ausbildungsverträge bis 31. Oktober ist ein wichtiges Signal in der Pandemie. Jugendliche und ihre Eltern gewinnen jetzt noch einmal wertvolle Zeit sich zu informieren, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Noch dieses Jahr zu starten und nicht bis nächstes Jahr zu warten bringt nur Vorteile. Beim Endspurt unterstützen sehr gerne die Berufsberater der Brandenburger Agenturen für Arbeit, die in allen Regionen noch freie Ausbildungsstellen anbieten können.“

Hintergrund:

Das „Brandenburger Bündnis für Gute Arbeit“ wurde am 11. Mai 2016 gegründet. Dem Bündnis gehören unter Vorsitz von Ministerpräsident Woidke das federführende Wirtschafts- und Arbeitsministerium, das Bildungsministerium, das Gesundheitsministerium, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Unternehmensverbände Berlin und Brandenburg, die LIGA der freien Wohlfahrtsverbände sowie die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit an. Handlungsschwerpunkte des Bündnisses sind Fachkräftesicherung, gute Ausbildung, Stärkung der Sozialpartnerschaft, eine höhere Tarifbindung, sicheres und gesundes Arbeiten sowie Arbeitsmarktintegration von benachteiligten Gruppen.