Wirtschaft trifft Wissenschaft
Wissenschaftsministerin Schüle und Wirtschaftsminister Steinbach: Hochschulen sind Motor der regionalen Wirtschaftsentwicklung in Brandenburg
Wissenschaftsministerin Manja Schüle und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach haben im Rahmen einer gemeinsamen Pressefahrt über die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit der Hochschulen in Brandenburg mit den Unternehmen vor Ort informiert. Beispielhaft besuchten sie die Technische Hochschule Brandenburg sowie das Unternehmen Windeck Metallbau GmbH. Dabei ging es um verschiedene Aspekte der Kooperation zwischen Hochschulen und regionaler Wirtschaft etwa bei der Forschung, der Ausbildung, dem Wissenstransfer und den Ausgründungen. Nach dem Besuch waren sich beide einig: „Hochschulen sind ein Motor der regionalen Wirtschaftsentwicklung in Brandenburg.“
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle: „Unsere Hochschulen sichern mit ihrer Ausbildung, ihrer Forschung und ihrer regionalen Vernetzung die erfolgreiche Entwicklung unseres Landes. Dafür steht exemplarisch auch die THB: Sie bietet duale Studiengänge an, arbeitet eng mit Unternehmen vor Ort und ermöglicht erfolgreiche Gründungen. Diese erfolgreiche Verzahnung von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft wollen wir weiter vorantreiben und den Wissenstransfer intensivieren. Das ist wesentlich für Innovation, wirtschaftliche Entwicklung, Fachkräftesicherung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land.“
Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach: „Der Wissens- und Technologietransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Wir wollen die Hochschulen mit den klein- und mittelständisch geprägten Unternehmen in Brandenburg zusammenbringen und den Austausch von Wissen, Ideen, Dienstleistungen, Technologien und Erfahrungen unterstützen. Das trägt auch dazu bei, wissenschaftlich hervorragende Ergebnisse der Forschung in neue Produkte sowie marktfähige Verfahren und Dienstleistungen zu überführen.“
THB-Präsident Prof. Dr. Andreas Wilms: „Die Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region ist für uns von großer Bedeutung und findet sich in unserer täglichen Arbeit in Lehre, Forschung und Transfer wieder. Deshalb freuen wir uns sehr über diesen Besuch, bei dem wir die vielfältigen Potenziale unserer Hochschule anhand einiger ‘gelebter Kooperationen‘ vorstellen können.“
Bereits seit Anfang der 1990er Jahre fördert das Brandenburger Wirtschaftsministerium Transferstellen mit derzeit bis zu 150.000 Euro pro Jahr und Hochschule. Diese informieren aktiv über das Know-how und die Transferpotenziale der Hochschulen. Die Transferstellen sind zudem wichtige Partner der neun Clustermanagements in Brandenburg, die von der Wirtschaftsförderung Brandenburg WFBB, der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und BerlinPartner für Wirtschaft und Technologie getragen werden. Darüber hinaus werden drei Kompetenzzentren unterstützt: Etwa das Innovationszentrum Moderne Industrie an der BTU Cottbus-Senftenberg, das Digitalwerk der TH Brandenburg im Bahnhof in Werder und das Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit am IHP in Frankfurt (Oder). Insgesamt fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie den Wissens- und Technologietransfer mit rund 10 Millionen Euro pro Jahr, die überwiegend aus EFRE-Mittel kofinanziert werden. Allein 2019 haben die Transferstellen der Hochschulen mit fast 320 Unternehmen Gespräche geführt und mehr als 70 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Unternehmen aus der Region initiiert. Seitens der neun Clustermanagements waren es mehr als 200 Forschungs- und Entwicklungs-Projekte.
Brandenburg hat 2017 als bundesweit erstes Land eine eigene Transferstrategie beschlossen. Federführend bei der Strategieentwicklung war das Wissenschaftsministerium. Ziel ist, die Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu verbessern und damit einen Beitrag zur Entwicklung des Landes zu leisten. Dabei werden die Hochschulen und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen gleichermaßen in den Blick genommen. Zur Umsetzung der Strategie wurden Projekte – unter anderem zur Steigerung der Wissenschaftskommunikation und der Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft – an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gestartet. Um den Bedarf an Fachkräften in den Unternehmen zu sichern, baut das Wissenschaftsministerium die dualen Studienangebote aus. Derzeit gibt es 35 duale Studienangebote an den Hochschulen des Landes, im Jahr 2014 waren es 10. Das Land unterstützt die Entwicklung neuer dualer Studienangebote an den brandenburgischen Hochschulen in diesem Jahr mit 1,68 Millionen Euro. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Ausbau der Präsenzstellen der Hochschulen in den Regionalen Wachstumskernen. Damit wird in allen Bereichen des Landes der Zugang zu Wissenschaft und Forschung für die Bevölkerung und für Unternehmen erhöht. Dafür stellt das Land in diesem Jahr rund 2 Millionen Euro bereit. Mit dem Programm ‘Stärkung der technologischen und anwendungsnahen Forschung an Wissenschaftseinrichtungen‘ fördert das Ministerium landesweit 69 Projekte zur technologischen und anwendungsnahen Forschung der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit mehr als 38 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln.
Die 1992 gegründete Technische Hochschule Brandenburg (THB) hat rund 2.700 Studierende, 64 Professor*innen sowie 23 Studiengänge in den Fachbereichen Informatik und Medien, Technik, Wirtschaft. Ein Schwerpunkt liegt im Auf- und Ausbau dualer Studienformate in enger Abstimmung mit Partnern aus Industrie, Handel und Handwerk. Derzeit gibt es 9 duale Studiengänge an der THB, ab dem Wintersemester 2020/21 sollen weitere duale Studiengänge starten. Die anwendungsorientierte Forschung der Hochschule führt zu einem regen Technologietransfer vor allem in die Unternehmen der Region. Sie will vor allem die technologieorientierten Gründungen verstärken. Die THB unterhält die Präsenzstelle Prignitz mit drei Standorten in Pritzwalk, Wittenberge und Neuruppin. Eine weitere Präsenzstelle wird im September in Velten eröffnet. Die Hochschule wird seit April 2019 von Prof. Andreas Wilms geleitet. Das Land finanziert die THB in diesem Jahr mit rund 15 Millionen Euro.