Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

Wirtschaftsstaatssekretär Fischer: „Schülerfirmen leisten erstklassige Arbeit“ / Bildungsministerin Ernst: „Wichtige Einrichtungen für Berufsfindung“

3. Brandenburger Schülerfirmentag heute im Potsdamer Begegnungszentrum „oskar“

Potsdam, 29. März 2019. „Was junge Leute in einer Schülerfirma lernen, ist Gold wert – angefangen vom Einhalten bestimmter Regeln über das Qualitätsmanagement bis zur Teamarbeit. Schülerfirmen leisten einen Beitrag dazu, dass junge Menschen mehr Verantwortung übernehmen. Mit den Erfahrungen aus einer Schülerfirma sind die Jungen und Mädchen bestens gewappnet für den Einstieg ins Berufsleben  – ob sie nun Unternehmerinnen und Unternehmer werden oder einen ganz anderen Berufsweg einschlagen.“ Das erklärte Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer heute zum Auftakt des 3. Brandenburger Schülerfirmentages in Potsdam.

Mit dem vom brandenburgischen Wirtschaftsministerium ausgerichteten Tag würdigt die Landesregierung die erfolgreiche Arbeit der Schülerinnen und Schüler. Zugleich bietet die Veranstaltung jungen Leuten eine Plattform, sich in Workshops Anregungen für die eigene Schülerfirmenarbeit zu holen. Gab es um die Jahrtausendwende im Land Brandenburg ganze sieben Schülerfirmen, so ist die Anzahl mittlerweile auf fast 150 angestiegen.

Bildungsministerin Britta Ernst betonte in ihrem Grußwort, dass angesichts rasanter Veränderungen der Arbeitswelt die Berufswahl eine der größten Herausforderungen für Jugendliche ist. „Daher ist die  Berufs- und Studienorientierung an Schulen wichtiger denn je. Vielfältige Konzepte helfen den Schülerinnen und Schülern, diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen und in ein spannendes Berufsleben zu starten. Schülerfirmen können diesen Prozess wesentlich beeinflussen. Hier trainieren sie wirtschaftliches Denken und Handeln, erproben ihre Fähigkeiten, loten ihre Interessen aus, lernen, Verantwortung zu übernehmen, bekommen Anregung und Orientierung für die Berufswahl.“ Ministerin Ernst appellierte an die jungen Firmenbetreiber, ausführlich über eigene Erfahrungen zu berichten und jüngere Schülerinnen und Schüler für die Schulprogrammarbeit zu begeistern.

„Schülerfirmen leisten erstklassige Arbeit“, lobte Staatssekretär Fischer das Engagement an Brandenburger Schulen. Sein Dank galt auch der Servicestelle Schülerfirmen, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie der Koordinationsstelle „Schule mit Unternehmergeist“, die die Arbeit der Schülerfirmen in Brandenburg unterstützen.

„Wer in einer Schülerfirma erfolgreich den unternehmerischen Alltag meistert, gewinnt Mut zu Eigeninitiative und Lust auf Selbstständigkeit. Mit Blick auf die vielen Firmen in Brandenburg, in denen dringend ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gesucht wird, ist das eine wichtige Perspektive“, sagte der Staatssekretär. „Auch zur Sicherung des Fachkräftebedarfs leisten die Schülerfirmen einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. Denn Bildung und Ausbildung sind die Scharniere zur Bewältigung der künftigen Fachkräftebedarfe. Und nur mit gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können sich die Unternehmen erfolgreich am Markt behaupten und unser Land voranbringen“, betonte Fischer.

An die Schülerinnen und Schüler appellierte der Staatssekretär, sich vor der Berufswahl gründlich zu informieren. „Allein im Handwerk gibt es rund 130 Ausbildungsberufe – vom Augenoptiker bis zum Zweiradmechatroniker. Das ist bei den jungen Leuten vielfach gar nicht bekannt.“

Hintergrund:

Gemeinsam mit der Deutschen Kinder- und Jugend-Stiftung haben das Wirtschaftsministerium und das Bildungsministerium im Jahr 2005 die Servicestelle Schülerfirmen eingerichtet, ein landesweites Unterstützungsportal für Schülerfirmen. Die Servicestelle berät, qualifiziert und vernetzt Schülerfirmen im Land Brandenburg. Ebenfalls im Projektverbund kobra.net angesiedelt ist die 2015 eingerichtete Koordinationsstelle „Schule mit Unternehmergeist“, die  Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleiterinnen und -leiter dahingehend qualifiziert, das Thema unternehmerischem Denken und Handeln in den Unterricht zu integrieren.

In Schülerfirmen entwickeln Jugendliche eigene Produkte und Dienstleistungen und vermarkten diese im Schulumfeld. In Ihrer Arbeit orientieren sich die Schülerfirmen an realen Unternehmen. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich mit allen Fragen einer Unternehmensgründung und -führung auseinandersetzen, sie organisieren die Arbeit in einzelnen Abteilungen, führen eine Übersicht über Einnahmen und Ausgaben und entscheiden über die Verwendung von Gewinnen. Sie erwerben so ökonomische Grundkenntnisse und praktische Erfahrungen mit den Abläufen eines Wirtschaftsunternehmens.