Steinbach: „Wasserstoff hat Zukunft als wichtiges Speichermedium“
Minister beim 4. Brandenburger Energiespeichertag im GeoForschungsZentrum
Potsdam, 1. März 2019. „Wasserstoff ist vielseitig nutzbar und kann einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und damit zum Erreichen der Klimaziele leisten. Beispielsweise als Grundstoff in Raffinerien, als Kraftstoff im Verkehrsbereich oder zur Gewinnung von Wärme und Strom über den Einsatz von Brennstoffzellen. Dazu bedarf es aber tragfähiger Geschäftsmodelle sowie passender Rahmenbedingungen und Infrastrukturen – und vor allem weiterer Unterstützung und Forschung. Derzeit wird das Potenzial von Wasserstoff aus verschiedenen Gründen nicht ausgeschöpft. Mein Ziel ist es, dass wir in Brandenburg Lösungsansätze für eine stärkere Nutzung der Wasserstofftechnologie entwickeln. Wasserstoff hat Zukunft – und diese Zukunft wollen wir gemeinsam anpacken.“ Das erklärte Wirtschafts- und Energieminister Jörg Steinbach heute zur Eröffnung des 4. Brandenburger Energiespeichertages im GeoForschungsZentrum in Potsdam. Das Speichermedium Wasserstoff steht im Mittelpunkt des diesjährigen Speichertages.
Wasserstoff sei die vielversprechende Brückentechnologie, hob der Minister hervor. „Mit Blick auf das energiepolitische Ziel, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, kommt der Frage der Speicherung und des Transports von erneuerbaren Energien große Bedeutung zu. Wasserstoff kann dabei als Zukunftstechnologie einen erheblichen Beitrag leisten“, sagte Steinbach. „Wenn die Erneuerbaren beispielsweise an windreichen Tagen zu viel Strom erzeugen, verfällt dieser Überschuss größtenteils. Würde man ihn aber mit Hilfe der Elektrolyse in Wasserstoff umwandeln, könnte die Energie gespeichert und transportiert werden. Denn Wasserstoff lässt sich sehr gut speichern. Und mit dem Erdgasnetz haben wir eine hervorragende Infrastruktur für den Transport“, erläuterte Minister Steinbach. Den Wasserstoff könnte man so direkt nutzen, zum Beispiel an einer Wasserstoff-Tankstelle.
Mit Blick auf die Strukturentwicklung in der Lausitz fügte der Minister hinzu: „Wenn es uns gelingt, eine Brandenburger Wasserstoffindustrie aufzubauen, wären damit neue Wertschöpfungsketten und vor allem neue Jobs verbunden.“ Gerade in der Lausitz gebe es für den Aufbau einer solchen Industrie ideale Bedingungen: „Zum einen ist die Lausitz seit jeher Industrie- und Energiestandort. Und anderen steckt unter dem Dach der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sehr viel Wasserstoffkompetenz“, unterstrich Steinbach.
Wichtig sei ihm, das Thema Wasserstoffnutzung strategisch voranzubringen. Dazu hat der Minister im Februar bereits die Gründung einer Wasserstoff-Initiative angestoßen, um Expertinnen und Experten aus den Reihen der Landesregierung, der Wirtschaftsförderung und der Hochschulen an einen Tisch zu bringen und bestehende Aktivitäten im Bereich der Wasserstofftechnologie zu bündeln. Wünschenswert sei, wenn sich parallel ein unternehmerisches Wasserstoff-Netzwerk gründen würde, so der Minister weiter. „Zudem wollen wir in den kommenden Monaten genau prüfen, wo die energie- und industriepolitischen Chancen und Potenziale liegen und an welchen Stellen das Land Brandenburg vom Thema Wasserstoff profitieren kann“, sagte Steinbach. Die Erkenntnisse sollen dann Eingang in eine Wasserstoffstrategie für Brandenburg und einen Maßnahmenplan finden.
Bereits zum vierten Mal hat das Brandenburger Wirtschafts- und Energieministerium gemeinsam mit dem GeoForschungsZentrum Experten aus ganz Deutschland und diesmal auch aus Japan zum Informations- und Meinungsaustausch zum Energiespeichertag nach Potsdam eingeladen.