„Sozialpartnerschaft ist ein handfester Standortvorteil“
Wirtschaftsminister Steinbach beim Berlin-Brandenburger Gesellentag in Potsdam
Potsdam, 1. Dezember 2018. „Bei der Fachkräftesicherung muss die duale Ausbildung noch stärker ins Zentrum rücken. In Zeiten des demografischen Wandels wird das Thema Ausbildung für viele Unternehmen zur Existenzfrage. Denn der Lehrling von heute kann der Meister von morgen werden und der Chef von übermorgen. Und diese Chefs brauchen wir. Das Handwerk ist unser wirtschaftliches Rückgrat – und damit das so bleibt, brauchen wir gut ausgebildeten Nachwuchs. Einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leistet auch die Sozialpartnerschaft. In Zeiten, in denen Fachkräfte dringend gesucht werden, ist sie ein handfester Standortvorteil. Denn Unternehmen, die gute Bedingungen bieten, sind attraktiv. Und dort, wo sich die Beschäftigten wohl fühlen und mitreden können, dort wird auch besser gearbeitet.“ Das erklärte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach heute beim 6. Berlin-Brandenburger Gesellentag in Potsdam. Die Veranstaltung steht in diesem Jahr unter der Fragestellung „Sozialpartnerschaft – ein Modell mit Zukunft?“
Die Suche nach Fachkräften sei nicht die einzige Herausforderung, vor der das Handwerk aktuell stehe, so Steinbach weiter. Längst habe die Digitalisierung mit Technologien wie Laser-Messgeräten oder 3-D-Druckern im Handwerk Einzug gehalten. „Und ich denke mal weiter: Azubis werden mit Hilfe von Virtual Reality geschult, Roboter holen die heißen Brötchen aus dem Ofen oder suchen das richtige Werkzeug heraus, und der intelligente Kühlschrank meldet sich selbstständig beim Reparaturdienst, wenn die Tür nicht richtig schließt. Manches davon klingt noch ein wenig nach Science-Fiction, aber technisch möglich ist das alles schon heute“, sagte der Minister. Die Digitalisierung werde die Arbeitswelt verändern. Das Handwerk müsse sich darum kümmern, Arbeitsplätze zukunftsfest zu machen. „Weiterbildungen und Qualifizierungen sind das Gebot der Stunde, denn künftig werden ganz neue Kompetenzen gefragt sein“, hob der Minister hervor.
Als Beratungsstelle für die Handwerksbetriebe geht im Januar das „Digitalwerk“, angedockt an die Technische Hochschule Brandenburg, an den Start. Geplant ist, dass Betriebe dort Praxisbeispiele kennenlernen können und bei der Umsetzung konkreter Vorhaben begleitet werden.
„Neue Technologien bringen neue Verantwortung mit sich. Sie dürfen keinesfalls dafür genutzt werden, um Arbeitszeitregelungen auszuhebeln. Fair Play muss auch im ,Handwerk 4.0‘ gelten. Deshalb brauchen wir auch in der Zukunft starke Sozialpartner, die auf die Spielregeln achten“, unterstrich Minister Steinbach abschließend.