Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

Teilerfolg bei Sicherung des Bahntechnikstandortes Hennigsdorf

Landesregierung wird den Prozess weiterhin intensiv begleiten

Potsdam, 29. Juni 2017. Der Bombardier-Aufsichtsrat hat heute Eckpunkte zur Zukunft des Standortes Hennigsdorf beschlossen. Die konkreten Festlegungen sind nach Ansicht von Ministerpräsident Dietmar Woidke „ein Teilerfolg im Kampf um Arbeitsplätze in der Bahntechnik in Hennigsdorf. Hennigsdorf bleibt ein Standort für hochwertige Bahntechnologie.“ Dazu gehöre auch die Produktion von Kleinserien. Allerdings sei es nicht gelungen, die Produktion von Großserien zu erhalten. Woidke: „Das ist bitter“.

In Hennigsdorf soll nach den Angaben des Unternehmens künftig das globale Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Produkten der Schienenverkehrssparte des Konzerns angesiedelt sein. Woidke: „Damit spielt Hennigsdorf eine zentrale Rolle im weltweiten Bombardier-Konzern. Diese Entscheidung dokumentiert die hohe Bahnkompetenz in der Region, gerade auch im Bereich Wissenschaft, Forschung und Entwicklung.“

Das Unternehmen hat angekündigt, bis Ende 2019 keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen. Woidke: „Das ist wichtig. Dadurch wurde Zeit gewonnen. Wir werden weiter in enger Abstimmung mit der Beschäftigtenvertretung und der IG Metall für den Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen in Hennigsdorf kämpfen.“

Mit Bombardier sei vereinbart, dass unter Federführung des Brandenburger Wirtschaftsministeriums gemeinsam mit dem Landkreis Oberhavel, der Stadt Hennigsdorf und dem Unternehmen ein Standortentwicklungskonzept erarbeitet werde. Dadurch sollen schnellstmöglich die Voraussetzungen für die Ansiedlung neuer Unternehmen auf den freiwerdenden Flächen geschaffen werden. Die Nachfrage dafür bestehe bereits heute.

Wirtschaftsminister Albrecht Gerber: „Im Ergebnis dieser Gespräche hat das Unternehmen seine Absichten erkennbar korrigiert. Ich bewerte es als positives Ergebnis, dass sich Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter gemeinsam auf die Grundzüge für eine Neuausrichtung des Konzerns einigen konnten. Wir haben ein hohes Interesse daran, dass Bombardier mit seinem Industriestandort Hennigsdorf auch künftig ein wichtiger Akteur in der Hauptstadtregion bleibt. Nach den Erfahrungen der vorangegangenen Monate gibt es eine gute Gesprächsbasis für die weitere Entwicklung.“

Die Landesregierung wird den gesamten Prozess weiterhin intensiv begleiten. Bereits in den vergangenen Monaten hatten sich Brandenburg, Sachsen und das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit Betriebsräten und Gewerkschaften bei der Bombardier-Führung gegen die ursprünglichen Pläne zum Umbau des Konzerns eingesetzt.