„bea-Brandenburg“ unterstützt Betriebe bei der Beschäftigung von Geflüchteten
Neue Internetseite und Filme sollen Angebot noch bekannter machen
Potsdam, 20. Juli 2017. Das Modellprojekt „bea-Brandenburg – Betriebliche Begleitagentur“ baut das Informationsangebot für Unternehmen zur Integration von Geflüchteten in Arbeit weiter aus: Heute startet die neue Internetpräsenz www.bea-brandenburg.de, mit der Betriebe noch einfacher wichtige Informationen sowie richtige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vor Ort finden können. Neue Kernstücke sind eine interaktive Angebots-Landkarte und sechs kurze Filme über die gelungene Beschäftigung von Geflüchteten. Seit dem Projektstart Anfang 2016 hat bea-Brandenburg bereits rund 300 Unternehmen zur Beschäftigung und Qualifizierung von Geflüchteten informiert. 46 Unternehmen wurden bei der Suche, Einstellung oder Beschäftigung junger Geflüchteter vom bea-Team mit konkreten Angeboten beraten oder begleitet, 17 Geflüchtete konnten erfolgreich in Unternehmen eingegliedert werden.
Das dreijährige Modellprojekt startete auf Initiative der Wirtschaft. Es wurde vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb), den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg (UVB) und dem Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin-Brandenburg (bbw) entwickelt. Das Arbeitsministerium und das Wirtschaftsministerium fördern es mit rund 580.000 Euro aus Landesmitteln.
Arbeitsministerin Diana Golze: „Geflüchtete und Unternehmen können voneinander profitieren. Geflüchtete bringen viele Kompetenzen mit und wollen arbeiten, Unternehmen suchen Fachkräfte. Wir sehen, dass viele Unternehmen daran interessiert sind, Geflüchtete in Ausbildung oder Beschäftigung zu übernehmen, gleichzeitig aber auch viele Fragen zum Beispiel zum Arbeits- und Aufenthaltsrecht oder zur Sprachförderung haben. Die Betriebliche Begleitagentur hilft hier ganz konkret, so dass Betriebe schneller Geflüchtete mit passenden Fähigkeiten finden und einstellen. Wir hoffen, dass noch mehr Betriebe das Angebot nutzen.“
Wirtschaftsminister Albrecht Gerber: „Immer mehr Brandenburger Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Es gibt schon viele gute Beispiele, die zeigen, dass Firmen durch die Einstellung von Geflüchteten ihre Personalnot lindern konnten. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist es oft schwierig, die Rahmenbedingungen dafür abzuklären. Für sie ist die betriebliche Begleitagentur die richtige Anlaufstelle, dort bekommen sie Unterstützung. Auch wenn es anfangs für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber einen höheren Betreuungsaufwand bedeuten mag, Geflüchtete zu beschäftigen, lohnt sich die Entscheidung langfristig. Denn der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen hängt maßgeblich von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab.“
Alexander Schirp, Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB): „Die betriebliche Begleitagentur ist für viele Unternehmen eine enorme Hilfe. Einen Geflüchteten zu beschäftigen kann ein komplexes Vorhaben sein. Gerade kleinere Betriebe haben Probleme, die damit verbundene Bürokratie zu bewältigen. Ein Hindernis für die Integration in Ausbildung und Beruf ist oft ein unklarer Aufenthaltsstatus. Deshalb brauchen wir schnellstmöglich Klarheit über die Bleibeperspektiven der Geflüchteten. Der Gesetzgeber und die Behörden müssen dafür sorgen, dass talentierte Jugendliche und gut ausgebildete Fachkräfte auf Dauer bei uns bleiben können.“
bea-Projektleiterin Wiebke Reyels: „Die Halbzeitbilanz unseres Modellprojektes ist positiv. Die bea-Brandenburg übernimmt eine wichtige Brückenfunktion und stellt gezielt den Kontakt zwischen den verschiedenen Akteuren vor Ort her. Wir kooperieren mit über 200 Partnern vor Ort. So arbeiten wir eng mit Arbeitgeberservice der Arbeitsagenturen und Jobcentern, den Kammern, mit dem IQ Netzwerk Brandenburg, mit Beratungs- und Bildungsträgern sowie mit Flüchtlingsunterkünften und ehrenamtlichen Initiativen zusammen. Besonders in der Phase der Einstellung und Einarbeitung können wir den Betrieben bei Problemen schnell und unkompliziert helfen. Das entlastet besonders kleine und mittlere Betriebe. So können wir dazu beitragen, die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu verbessern.“
Das Projekt bea-Brandenburg berät Betriebe in Brandenburg zur Integration von Geflüchteten und entwickelt betriebsspezifische Lösungen für die dabei auftretenden Aufgaben und Herausforderungen. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erhalten Informationen zur Beschäftigung und Qualifizierung von geflüchteten Menschen, Beratung zu passenden Förder- und Unterstützungsangeboten sowie Begleitung bei der Einstellung und Einarbeitung von Geflüchteten. Das Angebot ist für Unternehmen kostenfrei.
Die neue Webpräsenz www.bea-brandenburg.de ist speziell auf Unternehmen zugeschnitten. Es gibt hilfreiche Informationen zu verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten und Praktika für Geflüchtete sowie Auflistungen von Fördermöglichkeiten. Des Weiteren lassen sich in der „interaktiven Karte“ die lokalen Unterstützungsangebote und in der Integration von Geflüchteten wirkenden Institutionen erschließen.
Die sechs produzierten Filme beleuchten Erfolgsgeschichten von Geflüchteten in Brandenburger Betrieben. Darin steht die Öffnung der Unternehmen für Arbeitskräfte mit Fluchterfahrung ebenso im Fokus, wie die Attraktivität verschiedener Brandenburger Regionen. Hier wird ein Einblick in die Branchenvielfalt Brandenburgs sowie die Herausforderungen und Chancen der betrieblichen Integration von Geflüchteten geboten.
Internet unter www.bea-brandenburg.de