Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

"Die Energiewende ist nur mit einer Verkehrswende zu schaffen"

Drittes Zukunftsforum „E-mobiles Brandenburg“

 

Potsdam, 1. Dezember 2017. E-Mobilität wird in Brandenburg ein immer wichtigeres Thema. Insbesondere die Kommunen und kommunalen Unternehmen gehören zu den Treibern beim Ausbau der Ladeinfrastruktur und greifen Angebote und Förderungen der Bundesministerien und der Landesregierung immer häufiger auf. Beim dritten Zukunftsforum Elektromobilität in Potsdam im Hause der E.DIS AG kamen heute rund 100 Vertreterinnen und Vertreter von Brandenburger Unternehmen, Kommunen, Stadtwerken und Forschungseinrichtungen zusammen, um über die weitere Entwicklung der E-Mobilität im Land zu diskutieren.

Dr. Klaus Freytag, Leiter der Abteilung Energie und Rohstoffe des Brandenburger Ministeriums für Wirtschaft und Energie (MWE), hob in seinem Grußwort den hohen Stellenwert der E-Mobilität für Kommunen und kommunale Unternehmen hervor. Mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien trage Brandenburg erheblich zum Gelingen der Energiewende bei, unterstrich Freytag. Und weiter: „Aber die Energiewende ist nur mit einer Verkehrswende zu schaffen. Nach wie vor entfallen rund ein Drittel des Endenergieverbrauchs und rund ein Viertel der CO2-Emissionen auf den Verkehr. Brandenburg hat die Chance, Modellregion der Energiewende zu werden. Denn: An guten Tagen mit viel Sonne und Wind haben wir schon heute um die 120 Prozent Erneuerbare in unseren Netzen. Das ist Energie, die danach verlangt, adäquat genutzt zu werden – neben der Stromproduktion zunehmend auch in den Bereichen Wärme und eben Mobilität.“

Das jährlich stattfindende Zukunftsforum bietet den Akteuren der Mobilitätswende in Brandenburg Gelegenheit, sich über ihre jeweiligen E-Mobilitäts-Projekte auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und Netzwerke zu knüpfen. Stärker als in den beiden Jahren zuvor lag der Schwerpunkt des Forums daher auf moderierten Gesprächen. So diskutierten über „Kommunale Unternehmen als Treiber der Elektromobilität“ auf dem Podium der Geschäftsführer der Netzgesellschaft Potsdam, Jürgen Retzlaff, der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Potsdam, Oliver Glaser, der Projektleiter der Stabsabteilung Geschäftsentwicklung der Berliner Verkehrsbetriebe Heinrich Coenen, sowie Alexander Pehling, Fachgebietsleiter Elektromobilität und Speichertechnologien beim Verband kommunaler Unternehmen.   

Erfahrungen und Perspektiven auf die Mobilitätswende in Brandenburg kamen genauso zur Sprache wie rechtliche Aspekte beim Anbieten von Ladepunkten, Wertschöpfungsstrategien mit E-Mobilität, die Optionen bei der  Fahrzeugflotten-Elektrifizierung sowie Anwendungsfälle für Wasserstoffmobilität. Auch wurden Projekte des Landes Brandenburg vorgestellt, etwa die PIOnEER-Studien, mit denen das Reiner Lemoine Institut den Aufbau von Ladeinfrastruktur durch Kommunen und kommunale Unternehmen wissenschaftlich begleitet.

Zentrales Ergebnis des Zukunftsforums: Für Energieunternehmen, insbesondere für kommunale Unternehmen bringt die Mobilitätswende viele Neuerungen. Durch die Sektorkopplung von Mobilität, Strom und Wärme eröffnen sich ihnen nicht nur neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsverbünde, es ergeben sich vielmehr auch Herausforderungen, beispielsweise durch Installation und Betrieb von Ladesäulen oder die Elektrifizierung von Fuhrparks. Im Bereich Ladeinfrastruktur werden damit neue lokale Lastspitzen verbunden sein, die Strategien zur Netzunterstützung erfordern. Auch sind neue Abrechnungsmodelle notwendig, um Kundenkreise zu erschließen und zu binden. Diese aktuellen Herausforderungen – so der Tenor beim Zukunftsforum – bergen langfristig Chancen für Energieunternehmen.

Von Landesseite gilt es nun, die mit der Elektromobilität verbundenen Zielstellungen strategisch zu bündeln und weiterzuentwickeln und damit die Rahmenbedingungen zu verbessern. Die beim Zukunftsforum formulierten Anregungen und Handlungsempfehlungen  bilden hierbei einen wichtigen Baustein.

Dem Zukunftsforum E-mobiles Brandenburg waren so genannte Werkstattgespräche vorausgegangen, bei denen einige Aspekte der notwendigen Entwicklungen bereits intensiv diskutiert worden sind. Diese Veranstaltungen wie auch die Zukunftsforen waren vom Institut für Betriebliche Bildungsforschung (IBBF) mit Unterstützung des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums organisiert worden, um die Akteure der Elektromobilität im Land Brandenburg zu vernetzen und ihren Aktivitäten eine gemeinsame Plattform zu bieten. Demselben Zweck dient auch eine Landkarte, die derzeit zu einem interaktiven Werkzeug weiterentwickelt wird, das – genau wie E-Mobilität des Landes selbst – weiterwachsen kann und soll.