„Künftige Bundesregierung muss sich zur Braunkohle bekennen“
Staatssekretär Fischer beim „Kraftwerkstechnischen Kolloquium“ in Dresden
Dresden, 17. Oktober 2017. „Die künftige Bundesregierung muss sich klar zur Braunkohle als notwendiger Brückentechnologie bekennen. Kurz- und mittelfristig kann die Stromversorgung nicht allein über erneuerbaren Energien gewährleistet werden. Dazu fehlen schlicht technische Lösungen zur Speicherung der aus Wind oder Sonne gewonnenen Energie. Deshalb sind wir weiterhin auf die Braunkohle angewiesen. Für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ist vorerst weiterhin ein Mix aus konventionellen und erneuerbaren Energien nötig.“ Das erklärte Hendrik Fischer, Staatssekretär im brandenburgischen Wirtschafts- und Energieministerium, heute beim „Kraftwerkstechnischen Kolloquium“ der Technischen Universität Dresden in der sächsischen Landeshauptstadt. Das jährliche Kolloquium ist die bundesweit bedeutendste Fachtagung zur Kraftwerkstechnik und zählt fast 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorwiegend aus der Industrie.
„Die künftige Bundesregierung darf im Hinblick auf die Stromerzeugung keine voreiligen Beschlüsse fassen, die allein auf dem Prinzip Hoffnung basieren. Deutschland kann nicht von heute auf morgen auf die Braunkohle verzichten. Vielmehr kommt es auf eine schrittweise Entwicklung hin zu mehr erneuerbaren Energien an“, sagte Staatssekretär Fischer zur Eröffnung der Tagung. Brandenburg sei auf diesem Gebiet bereits Vorreiter. So habe die Mark im Vergleich mit den anderen Bundesländern pro Einwohner die meisten Windkraftanlagen und die meisten Solaranlagen. „Wir treiben also die Energiewende voran“, sagte Fischer.
Doch der Strukturwandel brauche Zeit. Dabei gehe es auch darum, neue Zukunftsperspektiven für die Lausitz zu schaffen, wo heute noch maßgeblich mit Braunkohle Energie erzeugt wird. „Dieser Strukturwandel muss langfristig von der Bundesregierung unterstützt werden“, betonte Fischer. „Deshalb fordern wir gemeinsam mit Sachsen, dass der Bund von 2019 bis 2024 mindestens 1,2 Milliarden Euro für die Lausitz bereitstellt. Das Geld brauchen wir insbesondere, weil 2019 der Solidarpakt für die neuen Länder ausläuft“, sagte der Staatssekretär.