Gerber wirbt in Chile und Peru für Wirtschaftsstandort Brandenburg
Minister mit ZAB-Geschäftsführer und Unternehmern auf Südamerika-Reise
Potsdam. An der Spitze einer Unternehmerdelegation reisen Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber und der Geschäftsführer der ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg Sebastian Saule morgen nach Südamerika. Stationen der von der ZAB organisierten einwöchigen Reise sind Santiago de Chile (Chile) und Lima (Peru). Ziel ist es, für den Wirtschaftsstandort Brandenburg zu werben, Kontakte zu knüpfen und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.
„Beide Länder sind hochinteressante Märkte“, sagte der Minister vor seiner Abreise. „Chile und Peru haben sich zu den ökonomischen Wachstumsmotoren Südamerikas entwickelt und bieten verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Das sind gute Voraussetzungen für Kooperationen mit brandenburgischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.“
Brandenburg verbindet mit Chile und Peru bereits eine jahrhundertelange Tradition. Alexander von Humboldt, der in Brandenburg seine Universalstudien betrieb, hat Südamerika als erster Forscher bereist und systematisch erkundet. An diese Tradition können brandenburgische Forschungseinrichtungen heute anknüpfen. Ihre Forschungsgebiete reichen von der Untersuchung von Erdbeben- und Tsunami-Phänomenen bis hin zur Erforschung von Klima- und Umweltgeschehen und ihren Folgen für die Region. „Insbesondere mit Blick auf den Klimawandel können brandenburgische Unternehmen ihre Expertise im Bereich der Umwelttechnologien anbieten“, sagte der Minister.
In Chile und Peru stehe ebenso wie in Brandenburg der Ausbau von erneuerbaren Energien inklusive der notwendigen Speicher- und Netztechnologien auf der Tagesordnung, so Gerber weiter. „Hierfür sind innovative Technologien nötig, damit unsere Industrien zuverlässig mit Energie versorgt werden können. Gerade in diesem Bereich sehe ich ein großes Potenzial für Kooperationen, Zusammenarbeit und Wissensaustausch“, erklärte der Minister.
Aktuelle Wirtschaftsbeziehungen:
Am stärksten ausgeprägt sind die brandenburgischen Wirtschaftsbeziehungen mit Chile und Peru im Bereich Bergbau. Hebezeuge und Fördermittel für den Bergbau aus Brandenburg sind in vielen chilenischen und peruanischen Minen zu finden. Darüber hinaus gibt es sehr intensive Beziehungen in der Holzwirtschaft.
So hat Brandenburg im vergangenen Jahr Sperrholz, Span- und Faserplatten sowie Furnierholz im Wert von mehr als elf Millionen Euro nach Chile exportiert sowie Hebezeuge und Fördermittel im Wert von mehr als fünf Millionen Euro. Auch haben märkische Firmen vollständige Fabrikationsanlagen im Wert von rund 3,6 Millionen Euro nach Chile exportiert. Auf der Liste der brandenburgischen Gesamtexporte steht Chile auf Platz 47.
Im Gegenzug hat Brandenburg aus Chile Halbzeuge aus Kupfer, Südfrüchte, Frischobst und Mais aus Chile importiert. Der ZAB sind 23 brandenburgische Unternehmen bekannt, die schon Umsätze in Chile tätigen und 20 Unternehmen, die an Geschäftskontakten interessiert sind.
Nach Peru haben Brandenburger Firmen Holz im Wert von knapp 1,8 Millionen Euro exportiert sowie Hebezeuge im Wert von 776.000 Euro. Zudem wurden Kartoffeln sowie pharmazeutische Erzeugnisse exportiert. Auf der brandenburgischen Export-Rangliste steht Peru auf Platz 76.
Die wichtigsten Produkte, die Brandenburg aus Peru bezogen hat, waren Kakao, Südfrüchte, Kleie und Futtermittel sowie Halbzeuge aus Metall. Der ZAB sind sieben brandenburgische Unternehmen bekannt, die schon Umsätze in Peru tätigen und 13 Unternehmen, die an Geschäftskontakten interessiert sind.