Gerber: „Neue Berliner Straße“ macht Medienstandort noch attraktiver
Minister heute bei Eröffnung der neuen Außenkulisse von Studio Babelsberg
Potsdam, 28. Mai 2016. „Wir feiern heute eine Premiere der Spitzenklasse. Ich bin mir sicher: Die ,Neue Berliner Straße‘ wird die Attraktivität und Internationalität des Filmstandortes noch weiter steigern. Der Studio Babelsberg AG gilt mein herzlicher Dank für dieses erneute und kraftvolle Bekenntnis zum Medienstandort Brandenburg.“ Das erklärte Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber heute bei der Eröffnung der neuen Außenkulisse in Babelsberg.
Die „Neue Berliner Straße“ ist zentraler Bestandteil der Entwicklung des neuen Filmgeländes an der Ahornstraße. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 16 Millionen Euro hat Studio Babelsberg hier eine neue Medienstadt entstehen lassen. Das brandenburgische Wirtschaftsministerium hat das Art Department, in dessen Händen der Bau der neuen Außenkulisse lag, mit 1,5 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsförderung“ (GRW) unterstützt.
In nur 140 Tagen sind auf dem neuen Studioareal vier komplette Straßenzüge mit ganz unterschiedlichen „Gesichtern“ entstanden. „Im Verbund mit modernster Technik kann uns die Neue Berliner Straße in nahezu jede europäische Großstadt entführen und Geschichten lebendig, authentisch und greifbar werden lassen“, sagte Minister Gerber.
Dr. Carl Woebcken, Vorstandsvorsitzender der Studio Babelsberg AG, sagte: „Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, vorrangig bei den über 300 Handwerkern, die in 140 Tagen Bauzeit diese eindrucksvolle Kulisse erschaffen haben. Eine dauerhafte Außenkulisse ist ein wichtiger Bestandteil für die Attraktivität des Standortes Babelsberg und wird weltweit Signalwirkung haben.“
Als erste Produktion soll ab Juni die internationale Serie „Babylon Berlin“ mit Regisseur Tom Tykwer in der neuen Außenkulisse gedreht werden. Minister Gerber sagte, er sei überzeugt, dass die „Neue Berliner Straße“ mit „Babylon Berlin“ ein hochkarätiges und eindrucksvolles Debüt erleben werde.
„Am Medienstandort Babelsberg ist ein regelrechtes Innovationslabor für digitale Produktionstechnologien entstanden ist, eingebettet in eine über 100-jährige Filmtradition“, hob Gerber hervor. „Hier finden Filmemacher eine Umgebung mit einer Dichte an Medienunternehmen und Forschungseinrichtungen, an handwerklicher und technologischer Kompetenz, wie es sie nirgendwo anders in Europa gibt.“
Die finanziellen Rahmenbedingungen für die Filmbranche seien ebenfalls gut, so Minister Gerber weiter. Die Bundesregierung habe die Filmförderung für 2016 deutlich erhöht. Auch das Land Brandenburg habe seine Filmförderung aufgestockt. Für 2016 stehen im brandenburgischen Landeshaushalt 8,1 Millionen Euro zur Verfügung, 2015 waren es 7,5 Millionen Euro.
Doch wehe im internationalen Produktionswettbewerb ein zunehmend rauer Wind – auch bedingt durch die erheblichen Steuerboni, die Länder wie Großbritannien, Frankreich und Kanada internationalen Filmproduktionen gewähren. „Gemeinsam mit anderen Bundesländern und mit dem Bund wollen wir daher prüfen, ob ein ähnlicher Mechanismus auch für Filme ,made in Germany‘ möglich und sinnvoll sein kann“, kündigte Gerber an.
Dr. Woebcken sagte: „Insgesamt haben wir für dieses Vorhaben 16 Millionen Euro investiert. Um jedoch die Investition für den Filmstandort amortisieren zu können, benötigen wir in Deutschland ein berechenbares Anreizsystem, das international konkurrenzfähig ist. Der Wettbewerb um europäische Filmproduktionsstandorte hat sich in jüngerer Zeit drastisch verschärft und Deutschland läuft derzeit Gefahr, diesbezüglich den Anschluss zu verlieren.“