Gerber: Bahntechnik-Standort verfügt über geballte Kompetenz
Wirtschaftsminister bei Frühjahrsempfang der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
Potsdam. „Die Hauptstadtregion zählt zu den international führenden Standorten der Schienenverkehrstechnik mit über 100 Unternehmen und mehr als 20.000 Beschäftigten in produzierenden Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen. Ob Fahrzeugherstellung, Gleisbau, Signal- und Steuerungseinrichtungen oder der Bereich Dienstleistungen – die gesamte Wertschöpfungskette ist hier vertreten. Und: Der Standort steht für Fertigungskompetenz ebenso wie für Forschungs- und Entwicklungskompetenz. Eine solche Konzentration von Erfahrung, Wissen und Affinität zur Bahnindustrie ist woanders kaum zu finden.“ Das betonte Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber heute beim Frühjahrsempfang des Landesverbandes Brandenburg der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).
Zudem werde in der Region ein guter Austausch zwischen den Unternehmen der Branche gepflegt, so der Minister weiter: „Hier in der Region spricht und arbeitet man miteinander.“ Als Beispiele nannte er das Netzwerk „Rail Berlin-Brandenburg“ mit mehr als 50 Partnern sowie die Initiative „Eco Rail Innovation“. Die Landesregierung unterstütze die Vernetzung mit seiner Clusterpolitik. Innerhalb des Clusters Verkehr, Mobilität und Logistik ist die Schienenverkehrstechnik ein eigenes Handlungsfeld. „Darüber hinaus haben wir eine Reihe von Förderprogrammen für den Wissens- und Technologietransfer. Davon profitiert auch die Verkehrsindustrie“, hob Minister Gerber hervor.
Mit Blick auf den geplanten Stellenabbau bei Bombardier in Hennigsdorf sagte Gerber, für ihn sei unverständlich, warum das Unternehmen in einem so attraktiven Umfeld Stellen abbauen wolle. „Die Fachkräfte in Hennigsdorf leisten eine hervorragende Arbeit, sind das größte Pfund des Unternehmens. Diesen Standortvorteil darf Bombardier nicht aufs Spiel setzen“, unterstrich der Minister. „Wenn das Unternehmen unsere Unterstützung zum Beispiel bei Technologieförderung braucht, stehen wir bereit. Die Hand der Landesregierung bleibt ausgestreckt. Denn wir wollen, dass der Standort in Gänze erhalten bleibt - als starker Standort für Produktion und Entwicklung.“
Einen wesentlichen Schritt nach vorne habe man unterdessen beim Bahnwerk Eberswalde erreicht. Er zuversichtlich, dass der Vertrag zwischen Deutscher Bahn und Investor über den Verkauf und damit den Erhalt des Werks in nächster Zeit geschlossen werde könne. Dass man so weit gekommen sei, sei nicht zuletzt dem „entschlossenen und zähen Kampf der Beschäftigten, des Betriebsrates und der Gewerkschaften um den Standort zu danken“, hob der Minister hervor.
Die Gewerkschaften bezeichnete er als unverzichtbare Partner der Landespolitik. „Das erleben wir aktuell auch in der Lausitz. IG Metall und IG BCE bringen sich in die neu gegründete Innovationsregion Lausitz GmbH aktiv ein. Das begrüße ich sehr“, sagte Gerber.