Photovoltaik und Solarthermie
Photovoltaik und Solarthermie sind technische Verfahren, um Energie aus Sonnenstrahlung beziehungsweise Sonnenlicht zu gewinnen. Bei der Solarthermie wird die Sonnenenergie mittels Solarkollektoren in Wärme umgewandelt. Diese dient hauptsächlich dazu, Gebäude zu beheizen und Warmwasser aufzubereiten. Bei der Photovoltaik wird solare Strahlungsenergie mithilfe von Solarzellen direkt in elektrische Energie (Strom) umgewandelt.
In Brandenburg wurden bisher 140.376 Photovoltaikanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von 7.941 MW errichtet (Quelle: Marktstammdatenregister (MaStR), Stand: 01/2025). Mit dieser Menge könnte man rechnerisch ca. 2,3 Millionen Haushalte mit einem jährlichen durchschnittlichen Strommengenverbrauch von ca. 3.500 kWh versorgen.
Mit der Energiestrategie 2040 strebt Brandenburg eine installierte elektrische Leistung aus Photovoltaik (PV) von 18.000 MW für das Jahr 2030 und 33.000 MW installierter Leistung für das Jahr 2040 an. Dabei soll ein Fokus auf speziellen Solaranlagen wie PV-Freiflächenanlagen in Verbindung mit landwirtschaftlicher Nutzung (Agri-PV), Parkplatz-PV und Floating PV liegen. Ein Großteil der zukünftigen PV-Anlagen soll bevorzugt auf bereits versiegelten Flächen und Dachflächen installiert werden. Agri-PV sowie PV-Freiflächenanlagen auf wiedervernässten Moorflächen (Moor-PV) sollen auch als zusätzliches wirtschaftliches Standbein für landwirtschaftliche Betriebe Berücksichtigung finden.
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Anlagen
Die Anlagengröße variiert zwischen kleinen Anlagen auf Eigenheimen (Dachanlagen), genossenschaftlichen Projekten und Bürgersolaranlagen sowie Großanlagen zwischen 10 MW und über 100 MW auf Brachen, ehemals militärischen Flächen (Konversionsflächen) oder landwirtschaftlichen Flächen. Ein Beispiel für eine Photovoltaikanlage auf einer früheren Militärfläche ist der Flugplatz in Neuhardenberg mit 145 MW.
Ferner existieren sogenannte EEG-Basisflächen, d.h. Flächen, die nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG 2023) für PV-Freiflächenanlagen genutzt werden sollen und bei denen keine übergeordneten naturschutzrechtlichen oder landesplanerischen Belange entgegenstehen, wie beispielsweise entlang von Autobahnen. Für alle EEG-geförderten PV-Anlagen gilt gegenwärtig eine Obergrenze von 20 MW.
Im Vergleich zu den anderen Bundesländern liegt Brandenburg beim Ausbau der Photovoltaik seit einigen Jahren auf dem fünften Platz nach Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen (Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Stand: 2023). Anders als die meisten anderen Bundesländer verfügt Brandenburg über viele für Photovoltaikanlagen nutzbare Konversionsflächen.
Einer der größten Solarparks in Deutschland ging Ende 2020 im Brandenburgischen Weesow-Willmersdorf mit einer installierten Leistung von 187 MW ans Netz. Dass dieses Projekt ohne EEG-Förderung umgesetzt werden konnte, beweist eindrucksvoll die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik.
Weitere bedeutende Photovoltaik-Projekte in Brandenburg sind der Energiepark Lausitz auf der ehemaligen Hochkippe des Braunkohletagebaus Klettwitz (Gemeinde Schipkau) in Südbrandenburg mit einer installierten Leistung von 300 MW und der Klimapark Steinhöfel, Europas größte Agri-PV-Anlage, die derzeit auf einer Fläche von 500 Hektar entsteht und im Jahr 2026 an das Stromnetz angeschlossen werden soll. Photovoltaik.
Eigennutzung von Strom aus Photovoltaik
Durch die Möglichkeit, einen Batteriespeicher zu verwenden, gewinnt die Eigennutzung von Strom aus Photovoltaik als wirtschaftliches Geschäftsmodell an Bedeutung. Dies gilt insbesondere da, wo der Preis für die bezogene Energie deutlich über der Einspeisevergütung für Strom aus solarer Strahlungsenergie liegt. Wird mehr des PV-Stroms im Gebäude verbraucht (zum Beispiel Nutzung von PV-Strom aus einem Batteriespeicher in der Nacht), muss weniger Strom aus dem allgemeinen Versorgungsnetz bezogen werden.
Wärmeerzeugung aus Solarenergie
Alternativ zur Stromerzeugung dienen Solarthermieanlagen der Wärmegewinnung. Diese wird für die Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung in der Übergangszeit genutzt. Die Größe der Anlagen reicht von der Dachfläche eines Eigenheims bis zu Projekten im Geschosswohnungsbau sowie zur Realisierung industrieller Anwendungen.
Der Ausbau der Solarthermieanlagen ist in Brandenburg deutlich geringer als bei Photovoltaikanlagen und weiterhin steigerungsfähig. Insgesamt gab es im Jahr 2023 in Brandenburg etwa 33.244 Anlagen mit einer installierten Leistung von 237 MWth und rund 138 GWh geleisteter solarthermischer Arbeit (Quelle: Energieportal Brandenburg, Stand: 2023). Im Rahmen der Energiestrategie 2040 wird ein Ausbau auf 159 GWh für das Jahr 2030 und 278 GWh für das Jahr 2040 erwartet.
Solaratlas Brandenburg
Der Solaratlas Brandenburg gibt Auskunft über nutzbare Flächen für solartechnische Anlagen im Land Brandenburg. Es werden alle umsetzbaren Potenziale aufgezeigt – von großen Freiflächen bis zu den Dachflächen auf allen Gebäuden.
Gebäudeeigentümer können über das neue internetbasierte Tool unkompliziert ermitteln, ob ihre Dachfläche vor dem Hintergrund der Einstrahlungsberechnungen prinzipiell für die Nutzung von Solarenergie geeignet ist. Neben den Dachflächen zeigt der Solaratlas in allen Brandenburger Kommunen die für Freiflächenanlagen geeigneten EEG-Basisflächen, d.h. die Flächen, die nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz für PV-Freiflächenanlagen genutzt werden sollen und bei denen keine übergeordneten naturschutzrechtlichen oder landesplanerischen Belange entgegenstehen. Ebenso werden die Potenziale für PV-Freiflächenanlagen außerhalb der EEG-förderfähigen Flächenkulisse dargestellt.
Link: www.solaratlas-brandenburg.de
Fördermöglichkeiten
Das Energieportal Brandenburg gibt unter anderem Auskunft rund um die Themen Photovoltaik und Solarthermie.
Informationen zu Fördermöglichkeiten sind dort detailliert aufgeführt unter: Photovoltaik-Förderung und Solarthermie-Förderung.