Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

Ian Crawford McWilliams, Geigenbauer in Brandenburg an der Havel

Foto: Claudia Lippert/MWAEK

Handwerk

Das Handwerk ist Kernstück der brandenburgischen Wirtschaft: bodenständig, innovativ und leistungsstark. Mit zahlreichen kleinen und mittleren Betrieben reagiert dieser wichtige Wirtschaftsbereich konstruktiv auf Herausforderungen wie die Digitalisierung und Sicherung von Auszubildenden und Fachkräften.

Das Handwerk zählt zu den vielseitigsten Wirtschaftsbereichen im Land Brandenburg. Es gliedert sich in 53 zulassungspflichtige und 41 zulassungsfreie Handwerke sowie 51 handwerksähnliche Gewerbe. Das Handwerk verteilt sich auf die unterschiedlichsten Branchen. Neben den klassischen Gewerken wie Bau, Ausbau, Nahrung und Genuss umfasst es auch einige hochtechnologische Gebiete wie Feinwerkmechanik und Metallbau.

Zahlen zum Handwerk in Brandenburg*

  • Mit seinen 38.055 Handwerksbetrieben und den ca. 156.000 Erwerbstätigen ist das Handwerk eine stabile Säule der Wirtschaft des Landes Brandenburg. 
  • Im Bereich Handwerk wurde ein Umsatz von 18,9 Mrd. Euro erwirtschaftet. Insgesamt 3.528 Handwerksbetriebe bildeten 7.808 Lehrlinge in rund 130 Berufen aus. 
  • 2.883 neue Ausbildungsverträge wurden abgeschlossen. Das ist rund ein Viertel aller Ausbildungsverträge, die in diesem Zeitraum insgesamt in Brandenburg abgeschlossen wurden. 
  • 488 neue Meisterinnen und Meister erhielten ihre Meisterbriefe.

Fachkräfteentwicklung

Sowohl die Anzahl der Handwerksbetriebe als auch die Zahl der Erwerbstätigen ist in den letzten Jahren annähernd gleichgeblieben. Viele Betriebe konnten ihren Personalstamm mit gut ausgebildeten, erfahrenen und motivierten Beschäftigten bislang halten. Immer mehr Handwerksbetriebe suchen jedoch nach Fachkräften und Auszubildenden.

Digitalisierung

Traditionelle Fertigkeiten im Zusammenspiel mit der fortlaufenden Digitalisierung sichern die Zukunftsfähigkeit des Handwerks. Viele Betriebsabläufe wie Materialbestellungen oder Kundenkommunikation und Auftragsakquise sind ohne Internet nicht mehr denkbar. Ein Großteil der Betriebe im Handwerk hat sich auf die Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien eingestellt und betrachtet den Prozess der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung als Chance.

Nachfrage und Geschäftslage

Die Konjunkturumfragen der brandenburgischen Handwerkskammern für den Herbst 2023** zeigen, dass die Betriebe sich auf schwierigere Zeiten einstellen. Trotz der herausfordernden zurückliegenden Monate liegt im Handwerk eine stabile Beschäftigungssituation vor. Die meisten Betriebe konnten ihren Personalbestand halten und auch der Auftragsvorlauf liegt im Schnitt bei rund 10 Wochen (10,2 Wochen im Südbrandenburger Handwerk,10 Wochen im Westbrandenburger Handwerk und 10,3 Wochen im Ostbrandenburger Handwerk).

Dennoch erwarten nur noch rund zwei Drittel der Unternehmen in Zukunft eine stabile Geschäftslage. In den drei Kammerbezirken gehen die Bewertungen der aktuellen Geschäftslage auseinander. Bewerten etwa 86 Prozent der Handwerker im Ostbrandenburger Handwerk ihre Geschäftslage als „gut“ oder „zufriedenstellend“ so sind es im Westbrandenburger Handwerk noch 83,1 % und im Südbrandenburger Handwerk nur noch 77,2 % der Unternehmen.

* Quelle: Handwerkskammertag des Landes Brandenburg (Stand 31.12.2023)

** Konjunkturberichte Handwerkskammer Cottbus
    Konjunkturberichte Handwerkskammer Frankfurt (Oder)
    Konjunkturberichte Handwerkskammer Potsdam