Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

Klimamodellauswertung

Besonders in den letzten Jahren häuften sich die Meldungen von Extremereignissen auf der ganzen Welt und auch in der Region Brandenburg-Berlin. Fast jedes Jahr ist von neuem die Rede vom „Jahrhunderthochwasser“ oder dem „Jahrhundertsommer“. Wahrscheinlicher ist jedoch die Annahme, dass die zukünftigen Extremwetter häufiger auftreten und so eine neue Definition für die jeweiligen „Jahrhundertereignisse“ gefunden werden muss.

Die Auswertung der beobachteten Klimadaten zeigt, wie stark Brandenburg bereits jetzt vom Klimawandel betroffen ist. Im Zuge des 21. Jahrhunderts wird mit einer Zunahme der jährlichen Durchschnittstemperatur sowie mit einer Verschiebung der mittleren jährlichen Niederschläge gerechnet. Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die durchschnittliche Jahrestemperatur im Flächenmittel in der Region Brandenburg-Berlin um fast ein Grad auf 9,3 Grad Celsius erhöht. Zahlreiche Klimamodelle prognostizieren für die Region bis zum Ende des 21. Jahrhunderts einen weiteren Anstieg auf circa 12 bis 13 Grad Celsius im Jahresmittel.

Der Klimawandel wird zudem die Niederschlagsentwicklung beeinflussen. Die größten Veränderungen werden hierbei jedoch nicht in der Jahresdurchschnittsmenge zu bemerken sein, sondern in der jahreszeitlichen Verteilung der Niederschläge und dem Verhältnis aus Trockenperioden und Starkniederschlägen. Die Klimamodelle projizieren eine signifikante Abnahme der Sommerniederschläge, so dass die Wahrscheinlichkeit für eine Verlängerung der sommerlichen Trockenperioden und das Risiko für Hitzewellen zunimmt. Gleichzeitig nimmt die Wahrscheinlichkeit für Starkniederschläge im Sommer signifikant zu.

Die klimatischen Voraussetzungen, die gegenwärtigen Klimabeobachtungen  und die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels machen die Region Berlin-Brandenburgzu einer der am stärksten "verwundbaren" Gebiete Deutschlands. Umso wichtiger ist es, die Daten der Klimamodelle so auszuwerten und aufzubereiten, dass sie die verschiedenen Fachanwender und Fachanwenderinnen (zum Beispiel Forst, Wasser, Landwirtschaft) gezielt nutzen können.

Parallel dazu ist es notwendig, die Klimamodelldatennutzung zu standardisieren und bundesweit zu harmonisieren. Letztendlich sollen Klimainformationen dazu dienen, die zahlreichen Fachaufgaben der Landesregierung und anderer Akteure auch zukünftig nachhaltig und rechtssicher umzusetzen.