Wirtschaftsförderung: Mit gutem Vorlauf aus der Krise
Nach Rekordjahr 2019: WFBB zuversichtlich bei Ansiedlungen und Innovationen
Potsdam, 12. Juni 2020. Brandenburgs Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach und die Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) blicken trotz der Corona-Pandemie zuversichtlich auf die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Brandenburg. „Wir bearbeiten derzeit mehrere höchst spannende Investorenanfragen und Innovationsprojekte“, sagen die WFBB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt und Sebastian Saule.
„Die WFBB hat 2019 ein Rekordergebnis erreicht. Jetzt leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise. Und sie wird auch gefordert sein, wenn es darum geht, den Konjunkturmotor mit aller Kraft wieder in Fahrt zu bringen“, erklärt der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie, Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach. Er dankt der WFBB für die aktive Unterstützung der Hilfsmaßnahmen des Landes in der Corona-Krise: „Die Wirtschaftsförderung Brandenburg ist immer eingesprungen, wo es nötig war.“
Aktuelle Investitionsentscheidungen von Unternehmen für den Standort Brandenburg stimmten ihn zuversichtlich, betont Steinbach. Dazu zählten der Aufbau einer Produktionsstätte für Batteriekomponenten von BASF in Schwarzheide oder die Ansiedlung des Bahnherstellers Stadler in Perwenitz (Kreis Havelland), die beide von der WFBB unterstützt wurden. „Unternehmen glauben an den Erfolg am Standort Brandenburg. Das gilt auch für Tesla - das größte Ansiedlungsvorhaben in der Geschichte Brandenburgs“, sagt der Minister. „Dass Tesla nach Brandenburg gekommen ist, daran hat die WFBB erheblichen Anteil. Als Wirtschaftsminister und Aufsichtsratsvorsitzender der WFBB sage ich mit Stolz: Die WFBB leistet eine hochprofessionelle Arbeit. Tesla ist ein Meisterstück für die Brandenburger Wirtschaftsförderung!“
„Ich habe in fast 20 Jahren Brandenburger Wirtschaftsförderung viel erlebt, aber einen solch rasanten Wechsel noch nie“, sagt WFBB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt. „2019 ein Rekordergebnis, wie wir es seit unserer Gründung in 2001 noch nicht hatten, getoppt von der Standortentscheidung von Tesla für Brandenburg. Und jetzt ein Jahr, das von der Corona-Pandemie gezeichnet ist. Tesla hat Brandenburg international ins Rampenlicht gebracht. Davon kann Brandenburg über lange Jahre profitieren – und es wird uns helfen, schneller aus der Krise zu kommen! Die ersten Ansiedlungsinteressenten im Tesla-Umfeld sind mit uns schon im Gespräch. Auch über Tesla hinaus läuft das Ansiedlungsgeschäft trotz Corona weiter und ist sehr erfolgversprechend. Wir bearbeiten derzeit mehrere höchst spannende Investorenanfragen.“
Im Jahr 2019 hat die WFBB die Schaffung und Stabilisierung von insgesamt 4.362 Arbeitsplätzen unterstützt. Das entspricht fast 12 Arbeitsplätzen pro Tag. Tesla ist darin noch nicht berücksichtigt. Hinter den Arbeitsplätzen stehen 426 Investitions- und Innovationsprojekte. Hinzu kommen 3.674 Beratungen zum Thema Arbeit, 695 Dienstleistungen zur Außenwirtschaft und 533 Beratungen zum Thema Energie. „Motor der erfolgreichen Entwicklung ist weiter die Industrie. Von ihr profitieren Branchen wie die Logistik. Brandenburg ist 2019 zusammen mit Berlin erstmals zum Spitzenreiter unter den deutschen Logistikregionen aufgestiegen“, sagt Dr. Kammradt.
2020 ist ebenso gut gestartet – und dann zum Jahr der Corona-Pandemie geworden. Die Mehrzahl der festen WFBB-Mitarbeiter war zwischenzeitlich in Sonderaufgaben wie der telefonischen Hotline für betroffene Unternehmen oder der Unterstützung der ILB bei der Antragsbearbeitung für das Soforthilfeprogramm eingebunden. „Das ist gut und richtig so, denn hier leisten wir einen wichtigen Beitrag an der Stelle, an der es für die Brandenburger Wirtschaft derzeit besonders wichtig ist“, so Dr. Kammradt weiter. „Aber auch in der Corona-Krise ist die klassische Arbeit der Wirtschaftsförderung unverändert gefragt. Das wird uns helfen, schneller aus der Krise zu kommen. Die Wirtschaftsförderung Brandenburg bleibt deshalb auch in Corona-Zeiten wie sie ist: Optimistisch und anpackend!“
WFBB-Geschäftsführer Sebastian Saule streicht heraus: „Ein gutes Rezept, um gut aus der Krise zu kommen, sind Innovationen. Und da zeigt sich: Das Innovationsgeschäft läuft gut. Wir konnten in diesem Jahr schon 90 erfolgreiche Innovationsprojekte quer durch alle Regionen des Landes begleiten, knapp 200 weitere sind in der Pipeline. Unternehmen nutzen die Krise als Chance, mit verbesserten Produkten und Dienstleistungen ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Um diese Entwicklung zu unterstützen, haben wir mit unseren Clustern die Kooperationsplattform www.cluster-helfen-unternehmen.de aufgebaut, über die sich Firmen untereinander und mit Forschungs- oder Wissenschaftseinrichtungen vernetzen können. Dieses Portal stellt eine Suche/Biete-Plattform bereit – von neuen Technologieentwicklungen bis zur Nutzung von 3D-Druckern – und stößt auf hohen Zuspruch. Bislang haben sich rund 70 Unternehmen und Einrichtungen registriert und damit die Basis für künftiges Wachstum gelegt“, erklärt Saule.
Auch angesichts dieser Resonanz sei die WFBB zuversichtlich, im laufenden Jahr trotz Corona-Krise an das gute Ergebnis 2019 beim Thema Innovationen mit 316 Projekten anknüpfen zu können, so Saule weiter. Besonders Projekte rund um intelligente, umweltschonende Mobilität standen im letzten Jahr im Fokus: das Verbundprojekt Hybrid-Elektrisches Fliegen von Rolls-Royce Deutschland Ltd. & Co KG, der BTU Cottbus-Senftenberg und der APUS-Aeronautical Engineering GmbH in Strausberg zur Entwicklung umweltschonender Antriebstechnologien für die Luftfahrt oder die Entwicklung einer netzunabhängigen Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität durch das Potsdamer Unternehmen ME Energy – Liquid Electricity GmbH. Auch der Aufbau der Ladesäuleninfrastruktur im Land habe sich mit hoher Dynamik entwickelt. Mehr als 200 Ladesäulen kamen 2019 hinzu, und 2020 wurden bereits fast 100 Ladesäulen errichtet, so dass Brandenburg inzwischen auf 495 öffentlich zugängliche Ladepunkte kommt. „Diesen Schub unterstützen wir mit WFBB Energie und unserer Anlauf- und Koordinierungsstelle Elektromobilität (AK EMO) nach Kräften, um so auch die Position Brandenburgs als Nummer 1 beim Pro-Kopf-Ausbaustand der Erneuerbaren Energien und als Vorzeigeland moderner Mobilität weiter zu festigen. Gute Gründe für die Wirtschaftsförderung Brandenburg, zuversichtlich bei Ansiedlungen und Innovationen für 2020 zu sein.“