Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

 

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Tourismus schafft mehr: Neue Studie zur Lebensqualität vorgestellt

Brandenburgischer Tourismustag 2024 rückt Bedeutung des Tourismus für die Lebensqualität in den Mittelpunkt

Potsdam, 4. Juli 2024. Auf dem Brandenburgischen Tourismustag wurden heute die Ergebnisse der Studie „Lebensqualität und Tourismus“ vorgestellt, die das Deutsche Institut für Tourismusforschung erhoben hat. Laut Studie schätzen etwa die Hälfte der Brandenburgerinnen und Brandenburger ihre Lebensqualität als hoch ein. Die Einschätzung der eigenen Lebensqualität von Brandenburgs Bevölkerung liegt damit über dem Bundesdurchschnitt. Erstmals wurde im Rahmen eines Tourismustages der Blick auf die wichtige Rolle des Tourismus für die Lebens- und Standortqualität gelenkt – „Tourismus schafft mehr“ lautete das Thema des Tages.

„Die positiven Effekte des Tourismus auf das Leben in Brandenburg sind unbestritten“, sagte Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach. „Der Tourismus trägt entscheidend zur ökonomischen Stabilität städtischer und ländlicher Räume bei. Er schafft ortsgebundene Arbeitsplätze in allen Landesteilen sowie Infrastrukturen, die auch im Wettbewerb um kreative Köpfe, Fach- und Arbeitskräfte sowie Ansiedlungen anderer Wirtschaftszweige Standortvorteile sind“, so der Minister.

Für die Studie „Lebensqualität und Tourismus“ wurden die Werte zur Tourismusakzeptanz und zur wahrgenommenen Lebensqualität in insgesamt zwölf Bundesländern im Jahr 2023 ermittelt. Prof. Dr. Bernd Eisenstein von der Fachhochschule Westküste stellte dazu die Ergebnisse für das Land Brandenburg vor. Die Fachhochschule Westküste erhebt bereits seit vielen Jahren Marktforschungsdaten für den Brandenburg-Tourismus.

Neben der hohen Lebensqualität erleben die Bürgerinnen und Bürger Brandenburgs, laut Studie, auch den Tourismus und seine Auswirkungen auf das persönliche Leben als positiv. Während die Tourismusakzeptanz in einigen Bundesländern, wie auch auf Bundesebene, in den letzten Jahren zum Teil deutlich gesunken ist, steigt sie in Brandenburg an: Das Bundesland weist die dritthöchste persönlich wahrgenommene Tourismusakzeptanz unter zwölf untersuchten Bundesländern auf.

Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach erklärt: „Der Tourismus steht in Brandenburg für sieben Milliarden Euro touristischen Konsum und fast vier Milliarden Euro Bruttowertschöpfung. Rund 100.000 Menschen sind direkt und indirekt im Tourismus beschäftigt. Es ist erfreulich, dass dieser Beitrag von den Einheimischen auch erkannt wird. 56 Prozent aller befragten Brandenburgerinnen und Brandenburger messen der Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor einen hohen Stellenwert bei.“

Die Studie zeigt außerdem, dass 81 Prozent der befragten Einwohnerinnen und Einwohner mit den Naherholungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten in der Natur zufrieden sind. 83 Prozent finden diesen Aspekt wichtig. Damit trägt dieses Thema stark zur wahrgenommenen Lebensqualität bei. Der Ausbau und Erhalt von Rad- und Wanderwegen sowie sonstigen naturbezogenen touristischen Infrastrukturen ist somit wesentlich. Dennoch wird bei den Menschen vor Ort der Beitrag des Tourismus zur Lebensqualität noch zu wenig wahrgenommen: Lediglich 28 Prozent der befragten Brandenburgerinnen und Brandenburger sprechen dem Tourismus hier positive Effekte zu.

TMB-Geschäftsführer Christian Woronka: „Die Studienergebnisse zeigen: Häufig wird von der Bevölkerung nicht erkannt, dass es viele Angebote ­­– von der Infrastruktur bis hin zu Freizeitmöglichkeiten – ohne den Tourismus nicht geben würde. Daher kann es nur das Ziel aller beteiligten Akteure auf allen Ebenen sein, das Bewusstsein zu schärfen, dass Tourismus über die wirtschaftlichen Vorteile hinaus, zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt.“

 

Hier setzte auch der Vortrag von Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands, an. Er stellte Instrumente zur Steigerung der Tourismusakzeptanz und Lebensqualität vor, die im Deutschlandtourismus bereits angewendet werden: „Gute Erfahrungen machen Destinationen, die Einheimische beteiligen, etwa in Form von Bürgerdialogen. Dort werden touristische Vorhaben erklärt und die oft sehr vielfältigen Sichten der Menschen miteinbezogen. Darüber hinaus kann das Land unterstützen, zum Beispiel indem es ein Dashboard zur Wirkung des Tourismus aufsetzt“, so Norbert Kunz.

Über Maßnahmen zur Entwicklung der Lebensqualität und Tourismusakzeptanz berichtete Karoline Lenz, Leiterin Strategie und Destinationsmanagement der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH. Zur anschließenden Diskussionsrunde der Teilnehmenden mit Minister Jörg Steinbach, kam Anet Hoppe, Geschäftsführerin der tmu Tourismus Marketing Uckermark GmbH, hinzu und teilte ihre Erfahrungen zur Schaffung von Tourismusakzeptanz auf regionaler Ebene. Zum Abschluss des Programms fasste Christian Woronka gemeinsam mit dem Journalisten Johannes Unger, Leiter Dokumentation und Zeitgeschehen beim Rundfunk Berlin-Brandenburg, die Ergebnisse des Tages zusammen.

Im Anschluss an das Programm wurden acht Unternehmen und Organisationen mit dem Zertifikat ServiceQualität Deutschland ausgezeichnet. 

Der Brandenburgische Tourismustag fand in den Räumlichkeiten der Investitions- und Landesbank Brandenburg statt. Rund 180 Teilnehmende aus Tourismuswirtschaft und -verbänden Organisationen sowie aus Politik und Verwaltung nahmen an der Veranstaltung teil. Eingeladen hatten das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg und die TMB Tourismus-Marketing Brandenburg.

Weitere Informationen: https://bb.reisen/p416f