Steinbach: „Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen bleibt wichtige Aufgabe“
Arbeitsmarktzahlen für Februar liegen vor – Arbeitslosigkeit auf Vor-Corona-Niveau
Potsdam, 2. März 2022. Der Brandenburger Arbeitsmarkt hat die Pandemie gut überstanden. Die Arbeitslosigkeit liegt wieder auf Vor-Corona-Niveau, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erreicht aktuell Höchststände. Das sieht bei der Langzeitarbeitslosigkeit im Land anders aus. „Hier müssen und werden wir in den nächsten Jahren besondere Anstrengungen unternehmen, um langzeitarbeitslose Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, sagte Arbeitsminister Jörg Steinbach anlässlich des heute von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktberichts für Februar 2022. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass 31.745 Menschen in Brandenburg bereits länger als ein Jahr ohne Arbeit sind (41,9 Prozent). Es sind mehr Männer von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen als Frauen, Ältere mehr als Jüngere.
Minister Steinbach: „Die Pandemie hat uns die gute Entwicklung bei der Langzeitarbeitslosigkeit der vergangenen Jahre etwas verhagelt. Der erfreuliche Rückgang des Anteils der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen zwischen 2017 und 2020 – von 41,7 auf 35,4 Prozent – ist weg. Aktuell sind wieder rund 42 Prozent der Arbeitslosen langzeitarbeitslos. Doch die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften ist hoch. Deshalb werden auch Langzeitarbeitslose gute Chancen haben, wieder eine reguläre Beschäftigung aufzunehmen. Wir werden sie dabei mithilfe des Europäischen Sozialfonds (ESF) tatkräftig unterstützen.“
Mehr als 60 Millionen Euro ESF-Mittel sind in der neuen ESF-Förderperiode für Projekte zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit vorgesehen. Bis zu 9000 von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Personen werden bis 2028 vom größten ESF-Förderprogramm des Landes profitieren können. Das Programm „Integrationsbegleitung für Langzeitarbeitslose und Familienbedarfsgemeinschaften“ läuft erfolgreich seit August 2015. Es ermöglicht eine intensive und passgenaue Einzelbetreuung, die bis zu zwei Jahre dauern kann und durch gezielte Unterstützungsmodule flankiert wird. Die geförderten Projekte der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass eine individuelle und langfristige Unterstützung Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit bringen kann und so auch ihre Familien eine neue Perspektive erhalten.
„Die Projekte der Integrationsbegleitung konnten bislang fast ein Viertel aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder in eine sozialversicherungspflichtige Arbeit bringen. Das ist ein großer Erfolg. Denn Integration in existenzsichernde Arbeit ist der beste Weg zur Armutsbekämpfung und eine ganz wesentliche Bedingung für gesellschaftliche Teilhabe“, unterstrich Minister Steinbach.
Aus dem Arbeitsmarktbericht:
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Februar 2022 in Brandenburg 75.682 Menschen arbeitslos, davon 31.711 Frauen (41,9 Prozent) und 43.970 Männer (58,1 Prozent). Das sind 710 Personen weniger als im Januar 2022 und 12.389 weniger als im Februar 2021. Die Arbeitslosenquote liegt damit aktuell bei 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2021 sind dies 0,9 Prozentpunkte weniger.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der jungen Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren um 18,4 Prozent auf 5.807 gesunken. Die Zahl der älteren Arbeitslosen im Alter von 50 Jahren und älter ist im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 Prozent auf 30.691 gesunken.