Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

Rund um Bombardier soll neue Industrie angesiedelt werden

Gemeinsame Arbeitsgruppe eingesetzt – Entwicklungskonzept vereinbart

Hennigsdorf, 2. August 2017.  Für in den nächsten Jahren frei werdende Flächen bei Bombardier in Hennigsdorf soll ein Standortentwicklungskonzept erarbeitet werden. Das haben Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bombardier Transportation GmbH Michael Fohrer heute vereinbart. Beim Auftaktgespräch der „Arbeitsgruppe Bombardier“ haben sich alle Beteiligten darauf verständigt, dass dieses Konzept unter Koordinierung des Ministeriums gemeinsam mit dem Landkreis Oberhavel, der Kommune, der Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg (WFBB) und der Förderbank ILB erstellt werden soll. Ziel ist es, dass schnellstmöglich die Voraussetzungen für die Ansiedlung neuer Unternehmen im Umfeld von Bombardier geschaffen werden.

Hintergrund ist die Entscheidung des Bombardier-Aufsichtsrates von Ende Juni, die Produktion von Schienenfahrzeugen in Hennigsdorf zu reduzieren. Stattdessen soll der Unternehmensstandort zu einem globalen Konzern-Entwicklungs­zentrum ausgebaut werden. „Wir wollen die verbleibende Zeit – rund zweieinhalb Jahre – nutzen, um die im Zuge dieser Umstrukturierung frei werdenden Flächen für neue Unternehmen attraktiv und nutzbar zu machen“, sagte Gerber nach der ersten Zusammenkunft der Arbeitsgruppe im Hennigsdorfer Rathaus. Bereits heute gebe es eine wachsende Nachfrage nach entsprechenden Flächen. Und in der Arbeitsgruppe sei man sich einig, dass das Areal als Industriestandort erhalten bleiben müsse, an dem mit der Ansiedlung von neuen Firmen auch neue Arbeitsplätze entstehen.

Michael Fohrer ist als Deutschland-Chef von Bombardier maßgeblich an der Neuausrichtung des Standortes Hennigsdorf beteiligt. Er bezeichnete das erste Treffen der Arbeitsgruppe als „konstruktiv und zielführend“. Fohrer ist optimistisch, dass die Gespräche zu einer erfolgreichen Lösung für neue Jobs führen werden. „Wir arbeiten Hand in Hand mit der Politik, externen Partnern und unserer Arbeitnehmervertretung. Uns verbindet das gemeinsame Ziel, den Standort weiterzuentwickeln. Durch neue Ansiedlungen von Unternehmen sollen alternative berufliche Perspektiven für die von der Neuausrichtung des Standortes betroffenen Beschäftigten geschaffen werden. Das Potenzial ist vorhanden, wir wollen es ausschöpfen.“

Hennigsdorfs Bürgermeister Andreas Schulz begrüßt die Initiative des Wirtschaftsministers, den Strukturwandel am Standort Bombardier gemeinsam zu begleiten. „So können alle Kräfte gebündelt werden, um sowohl die notwendigen Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Hennigsdorf zum globalen Kompetenzzentrum von Bombardier zu schaffen und gleichzeitig die Ansiedlung neuer Unternehmen zu ermöglichen", sagte Schulz nach der Sitzung der Arbeitsgruppe.  

Der Landrates des Landkreises Oberhavel, Ludger Weskamp, fügte hinzu: „Nicht nur die lange Tradition als Heimstatt der Stahl- und Fahrzeugindustrie, sondern auch die Kreativität und Veränderungsbereitschaft der Unternehmen und seiner Mitarbeiter bilden das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt Hennigsdorf. Innovationsförderung ist dabei ein zentraler Standortfaktor und die Triebfeder für die Ansiedlung und Gründung neuer Existenzen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich das traditionsreiche Industriezentrum bereits heute zu einem der wichtigsten Orte der Biotechnologie und Medizintechnik in der Hauptstadtregion entwickelt hat. Hier gilt es anzuknüpfen und auch zukünftig gemeinsam anzupacken. Einen ersten Schritt sind wir mit der Stadt bereits im vergangenen Jahr gegangen, indem wir die Weiterentwicklung des Life-Science-Clusters mit einem Investitionsvolumen von rund 25 Millionen Euro auf den Weg gebracht haben.“