Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

12. Unternehmerinnen- und Gründerinnentag 2020

Grafik: Agentur Medienlabor

Kirsten Schönharting aus Karstädt ist „Unternehmerin des Landes Brandenburg 2020“

Dr. Nora Baum aus Cottbus ist „Existenzgründerin des Landes Brandenburg 2020“

Kirsten Schönharting aus Karstädt (Prignitz) ist „Unternehmerin des Landes Brandenburg 2020“. Sie ist Inhaberin der Schorisch AG in Karstädt. Dr. Nora Baum aus Cottbus ist „Existenzgründerin des Landes Brandenburg 2020“. Sie entwickelte mit ihrem Geschäftspartner die erste App, mit der Hobby-Näher und -Näherinnen ihre Schnittmuster direkt vom Handy auf den Stoff übertragen können. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die ursprünglich für heute geplante feierliche Verleihung der Auszeichnungen leider entfallen, ebenso wie der 12. Unternehmerinnen- und Gründerinnentag des Landes Brandenburg (UGT).

Der Preis „Unternehmerin des Landes Brandenburg“ wird seit 2003 alle zwei Jahre vergeben. Er ist mit drei Preisgeldern in Höhe von 3.000, 1.500 und 1.000 Euro dotiert. Zweitplatzierte Unternehmerin 2020 wurde Martina Huster aus Potsdam. Sie ist die Geschäftsführerin der araneaNET GmbH. Der dritte Platz ging an Corina Reifenstein aus Spremberg (Spree-Neiße). Sie ist die Geschäftsführerin der Terpe Bau GmbH. Der Preis „Existenzgründerin des Landes Brandenburg“ ist mit 1.500 Euro dotiert und wurde nach 2018 zum dritten Mal vergeben. Für beide Preise wurden zusammen 73 Bewerbungen eingereicht. Der Wettbewerb und der UGT standen unter dem Motto „Wirtschaft wird weiblich!“

Ministerpräsident Dietmar Woidke, der Schirmherr des Wettbewerbs ist, erklärte: „Herzlichen Glückwunsch den Preisträgerinnen. Sie tragen dazu bei, unser Land Brandenburg nach vorn zu bringen. Mit Elan führen sie ihre Unternehmen. Aber leider befinden sich viele Brandenburger Unternehmerinnen und Gründerinnen angesichts der anhaltenden Coronakrise in schwierigem Fahrwasser. Viele kämpfen in dieser Zeit mit großen Unsicherheiten und Krisenmanagement. Wir alle – jeder und jede einzelne – sind davon in irgendeiner Form betroffen. Aber auch in Zeiten von Einschränkungen und Lockdowns darf nicht nachgelassen werden, das Leben in Brandenburg zu gestalten. Unsere Unternehmerinnen leisten dazu einen wichtigen Beitrag.“

Arbeitsminister Jörg Steinbach würdigte die Preisträgerinnen als ideenreiche und durchsetzungsstarke Unternehmerinnen: „Rund ein Drittel der brandenburgischen Unternehmen werden von Frauen geführt. Und jede einzelne Unternehmerin, die mit ihrem Betrieb erfolgreich am Markt ist, stärkt die Wirtschaftskraft unseres Landes. Mit der Auszeichnung der Unternehmerin und der Existenzgründerin des Landes Brandenburg würdigen wir den Mut und das Engagement dieser Frauen. Der Wettbewerb trägt dazu bei, das Wirtschaftspotenzial der märkischen Unternehmerinnen und Gründerinnen sichtbar zu machen sowie ihre Leistungsfähigkeit und Innovationsstärke zu dokumentieren. Zudem wollen wir weitere Frauen zum Schritt in die Selbstständigkeit ermutigen.“

Frauen- und Sozialministerin Ursula Nonnemacher erklärte: „Einmal mehr sehen wir an diesem Tag, was für tolle Unternehmerinnen Brandenburg hat. Das zu zeigen, ist mir besonders wichtig, denn Inhaberinnen und Geschäftsführerinnen sind leider immer noch unterrepräsentiert in Brandenburgs Wirtschaft. Mit den Auszeichnungen möchten wir Frauen ermutigen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Frauen führen Unternehmen anders als Männer, sie sind dabei nicht weniger erfolgreich und ich bin überzeugt: mehr Frauen in Führungspositionen tun unserer Wirtschaft gut.“

„Existenzgründerin des Landes Brandenburg 2020“

Dr. Nora Baum

Pattarina GmbH (www.pattarina.de)

Sitz: Cottbus, Gründungsjahr: 2018

Branche: Informationstechnologien

Brandenburgs beste „Existenzgründerin 2020“ Nora Baum hat zusammen mit ihrem Mitgründer die App „Pattarina“ entwickelt. Damit können Hobby-Näher und -Näherinnen ihre Schnittmuster mittels Augmented-Reality-Technologie direkt vom Handy auf den Stoff übertragen – ohne aufwändiges Abpausen oder Ausdrucken und Zusammenkleben. Die Pattarina-App ist weltweit die erste App zur Schnittmusterübertragung und eine der ersten Apps, die Daten aus Augmented Reality einsetzt, um die Umgebungswahrnehmung mit Zusatzinformationen anzureichern und eine einfache Anwendung zu ermöglichen. Mit der App sorgt die Firma dafür, dass Schnittmuster bequem, schnell und deutlich ressourcensparender auf den Stoff gebracht werden können, da nichts ausgedruckt werden muss. Die Pattarina GmbH arbeitet eng mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg zusammen. Nora Baum erhält als Existenzgründerin des Landes Brandenburg 2020 ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro.

 

„Unternehmerin des Landes Brandenburg 2020“

1. Platz: Kirsten Schönharting

Schorisch AG mit Schorisch Magis GmbH und Schorisch Elektronik GmbH (www.schorisch-gruppe.de)

Sitz: Karstädt, Gründungsjahr: 1920

Branche: Stahlbau

Brandenburgs beste „Unternehmerin 2020“ Kirsten Schönharting ist Inhaberin der Schorisch AG, die sich der Sanierung historischer Stahlkonstruktionen zu Wasser und zu Lande verschrieben hat. Ein Expertenteam aus Schweißfachingenieurinnen- und Ingenieuren und ausgebildeten Konstruktions- und Industriemechanikerinnen- und Mechanikern plant, fertigt, montiert und wartet Verkehrswasserbauwerke, Stahlbrücken (insbesondere historische Drehbrücken) und komplette Stahlbauanlagen für die Industrie und den öffentlichen Bereich. Auf Basis der traditionellen Fertigungskompetenz setzt das Unternehmen neue Technologien wie den 3D-Druck oder Künstliche Intelligenz ein, um die Effizienz der Unternehmensprozesse zu steigern und die Herstellung der Produkte zu optimieren.

Kirsten Schönharting hat diverse Ehrenämter inne. So ist sie als Richterin am Finanzgericht Cottbus tätig und als Senatorin am Senat der Wirtschaft Berlin. Sie gehört dem Vorstand des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) an und ist Leiterin des Clusters Metall bei der Wirtschaftsinitiative Westprignitz (WIW). Für den 1. Preis als Unternehmerin des Landes Brandenburg 2020 erhält sie 3.000 Euro.

 

2. Platz: Martina Huster

araneaNET GmbH (www.araneaNET.de)

Sitz: Potsdam Gründungsjahr: 2004

Branche: Informationstechnologien

Martina Huster hat mit ihrem Team die speziell auf die Bedürfnisse des Mittelstandes ausgerichtete Softwareanwendung „Scimendo“ entwickelt. Dabei handelt es sich um ein modular aufgebautes Dienstleistungsprodukt für den IT-Service und das IT-Management, das aus individuell kombinierbaren Paketen besteht. Martine Huster hat es sich auf die Fahnen geschrieben, Innovationen der IT verständlich zu machen und speziell auf die Gegebenheiten in den Unternehmen abgestimmte, maßgeschneiderte Prozesslösungen anzubieten.

Die araneaNET GmbH bietet in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin sowie der Technischen Hochschule Brandenburg duale Studiengänge an, seit 2012 in Kooperation mit der Potsdamer Semtation GmbH.

Martina Huster engagiert sich ehrenamtlich im Brandenburger Salon, unterstützt den Potsdamer Ruderclub am Luftschiffhafen und die Arche Potsdam.

Huster erhält für den 2. Preis 1.500 Euro.

 

3. Platz: Dipl.Ing. Corina Reifenstein

Terpe Bau GmbH (www.terpebau.de)

Sitz: Spremberg, Gründungsjahr: 1991

Branche: Hoch- und Tiefbau

Die Drittplatzierte Corina Reifenstein führt die Geschäfte der Terpe Bau GmbH, die Hoch- und Tiefbauarbeiten für private und öffentliche Auftraggeber plant und ausführt – von der Errichtung energieeffizienter Häuser bis zur Renovierung und Sanierung von Bauten. Das Bauunternehmen betreibt eigene Projektentwicklung, was in der Branche nicht alltäglich ist. Corina Reifenstein setzt auf Digitalisierung und hat ihre Technologen und Bauleiter/innen mit Laptops und iPads ausgestattet. Soziale Verantwortung wird bei Corina Reifenstein großgeschrieben. Ehrenamtlich wirkt sie im Vorstand der Handwerkskammer Cottbus mit und ist Vizepräsidientin der Selbstständigen der Handwerkskammer Cottbus. Dort hat sie an der Entwicklung der Bildungsinitiative „Berufliches Gymnasium PLUS Handwerk“ mitgewirkt. Als einer der ersten Lehrbetriebe unterstützt die Terpe Bau GmbH zudem das neue duale Studium in Bauberufen. Reifenstein erhält für den 3. Preis 1.000 Euro.

 

Hintergrund zum Wettbewerb

Bewerben konnten sich Unternehmerinnen, die mindestens 25 Prozent der Geschäftsanteile halten und die Geschäftsführungsfunktion innehaben, Kleinstunternehmerinnen, Freiberuflerinnen und Solo-Unternehmerinnen sowie Existenzgründerinnen, die ihren Geschäftssitz im Land Brandenburg haben. Kriterien für die Jury-Bewertung waren u.a. Unternehmensdarstellung, Nachhaltigkeit und ehrenamtliches Engagement. Bedingung für die Bewerbung um den Preis „Existenzgründerin des Landes Brandenburg“ war: Die Existenzgründung durfte nicht vor dem 1. Dezember 2017 erfolgt sein.

Der Unternehmerinnen- und Gründerinnentag wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg finanziert.

Weitere Informationen sowie Laudationes und Filme über die Wettbewerbssiegerinnen finden Sie im Internet unter www.ugt-brandenburg.de.