Filmland Brandenburg wieder stark vertreten
Rekord: 2024 wurde für 101 Film- und Fernsehproduktionen im Land Brandenburg gedreht
Berlin/Potsdam, 10. Februar 2025. Brandenburg ist Filmland – und das in nahezu allen Landesteilen. Das geht aus der Bilanz 2024 des Medienboards Berlin-Brandenburg hervor. Ganze 101 Produktionen erzählten ihre Filmgeschichten mit Brandenburger Landschaften, Schlössern, an Seen oder Industriedenkmälern – und in den Babelsberger Filmstudios.
„Alle denken an Potsdam, wenn wir über Film- und Serienproduktionen in Brandenburg reden – zu Recht. Dass aber auch die malerischen Landschaften und Orte jenseits der Landeshauptstadt tolle Motive ergeben, hat sich inzwischen herumgesprochen. So ist Brandenburg im Kino und im Fernsehen in seiner ganzen Vielfalt zu sehen – von der Uckermark bis in den Spreewald.“ Das sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller beim Pressegespräch des „Filmlandes Brandenburg“ zum Auftakt der „Berlinale“. Die 75. Internationalen Filmfestspiele Berlin finden vom 13. bis 23. Februar statt.
„Brandenburg spielt in puncto Drehqualität in der ersten Liga. Die kurzen Wege von den Studios in Babelsberg zu den Drehorten in der Fläche des Landes sind ein Alleinstellungsmerkmal, das Brandenburg auszeichnet und wovon die Produktionen profitieren“, so Keller weiter.
Mit Blick auf das Medienboard ergänzte der Minister: „Solche Rahmenbedingungen fallen aber nicht vom Himmel, dazu tragen die Angebote des Medienboards entscheidend bei. Neben der klassischen Förderung sind insbesondere standortfördernde Maßnahmen und die filmtouristische Erschließung des Landes – verkörpert in der Marke „Filmland Brandenburg“ – entscheidend für einen nachhaltigen filmwirtschaftlichen und –kulturellen Erfolg.“
Das Medienboard Berlin-Brandenburg ist auf der Berlinale mit 15 geförderten Filmen und Serien im offiziellen Programm vertreten. Einer davon ist „Zikaden“, der vom Medienboard mit 400.000 Euro gefördert und u. a. in Brandenburg an der Havel, Dahme-Spreewald, Havelland und Potsdam-Mittelmark gedreht wurde. „Zikaden“ von Ina Weisse und produziert von Felix von Boehm erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei ungleichen Frauen: die alleinerziehende Anja (Saskia Rosendahl), die versucht sich und ihre Tochter mit verschiedenen Jobs über Wasser zu halten, und Isabell (Nina Hoss), die sich um ihre pflegebedürftigen Eltern kümmert und deren Beziehung zu ihrem Mann Philipp (Vincent Macaigne) auf die Probe gestellt wird.
Minister Keller mahnte jedoch, dass die gleichbleibend große Nachfrage nach Brandenburger Filmexpertise nicht über die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage der Branche hinwegtäuschen dürfe. „Die Bundesregierung hat eine Reform der Filmförderung versprochen, die sie bis heute zu großen Teilen schuldig geblieben ist. Ohne konkurrenzfähiges Fördermodell wird das große internationale Kino zukünftig ohne Deutschland und Babelsberg stattfinden. Von einer neuen Bundesregierung braucht es das klare Bekenntnis, die zwischen Bund und Ländern weit gediehenen Arbeiten an der Filmförderreform fortzuführen und zu einem schnellen und erfolgreichen Ende zu bringen. Dies ist ein klarer Auftrag und eine Forderung der gesamten Branche.“ Keller verwies insbesondere auf die bisher gescheiterte Einführung eines Steueranreizmodells für Filmproduktionen. Nur durch gleiche Rahmenbedingungen könnten renommierte Produktionsorte wie Studio Babelsberg zu internationalen Produktionsstandorten in Europa und der Welt aufschließen, unterstrich der Minister.
Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus fasste die Brandenburg-Bilanz so zusammen: „Brandenburg bietet mit den Studios in Babelsberg, den abwechslungsreichen Landschaften, Schlössern, Lost Places und der Nähe zu Berlin ideale Voraussetzungen als internationaler Filmstandort der Spitzenklasse. Hier entstehen preisgekrönte Filme und Serien, die sowohl im Kino, aber auch weltweit auf Streaming Portalen ein internationales Publikum erreichen. Damit das auch in Zukunft so bleibt und deutsche Produktionen wie z.B. "Der Palast" nicht in Nachbarländer mit besseren Rahmenbedingungen abwandern und sich auch zukünftig wieder mehr Hollywood-Produktionen für die Region entscheiden, bedarf es dringend eines wettbewerbsfähigen Fördermodells auf Bundesebene. Wes Anderson, Andreas Dresen, Ina Weisse, Christian Petzold und Karoline Herfurth sind nur eine kleine Auswahl von Filmschaffenden, die aus Brandenburg ganz großes Kino machen."