Brandenburg weiterhin mit der geringsten Arbeitslosenquote in den ostdeutschen Bundesländern
Hoffnung auf solide Arbeitsmarktentwicklung im kommenden Jahr
Potsdam, 29. November 2024. „Angesichts der schwachen gesamtdeutschen Konjunkturentwicklung zeigt sich der brandenburgische Arbeitsmarkt alles in allem – auch im Bundesländervergleich – weiterhin robust“, kommentiert Arbeitsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach den heute von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktbericht für November 2024. Die anhaltende wirtschaftliche Stagnation hinterlasse zwar, wie in Deutschland insgesamt, auch auf dem brandenburgischen Arbeitsmarkt Spuren, dennoch: „Gemessen an der gesamtdeutschen Arbeitsmarktentwicklung steigen die Arbeitslosenzahlen in Brandenburg vergleichsweise weniger stark.“
Auch die jüngste regionale Arbeitsmarktprognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) fällt vergleichsweise gut aus. Sie lässt für Brandenburg auf eine solide Arbeitsmarktentwicklung im Jahr 2025 hoffen.
Die IAB-Arbeitsmarktprognose sagt für alle 16 Bundesländer im kommenden Jahr einen durchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen um +2,2 Prozent voraus. Für Brandenburg wird im Vergleich zu den ostdeutschen Bundesländern (+3,3 Prozent) ein geringerer Anstieg der Arbeitslosenzahlen um +2,6 Prozent auf 83.800 Arbeitslose erwartet. Die Arbeitslosenquote in Brandenburg dürfte sich vergleichsweise geringfügig verändern und wie in Westdeutschland um lediglich +0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent ansteigen. Für Ostdeutschland insgesamt wird hingegen eine deutlich höhere Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent und ein Anstieg um +0,2 Prozentpunkte erwartet. „Es ist sehr erfreulich, dass für Brandenburg auch im kommenden Jahr die geringste Arbeitslosenquote unter den ostdeutschen Bundesländern erwartet wird und sich unser Arbeitsmarkt damit dem überdurchschnittlichen Negativtrend entzieht“, sagt Steinbach.
Nachdem die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Brandenburg trotz zahlreicher Krisen im November 2023 auf einen historischen Höchststand angestiegen war, dürfte das durchschnittliche Beschäftigungswachstum in Brandenburg im nächsten Jahr erstmals wieder stagnieren. Dennoch wird für fast alle brandenburgischen Agenturbezirke weiterhin eine leichte Beschäftigungszunahme prognostiziert, während für einige ostdeutsche Bundesländer flächendeckend ein Beschäftigungsrückgang für 2025 erwartet wird.
„Der brandenburgische Arbeitsmarkt erweist sich in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten als krisenfest und stabil. Das ist vor allem auch auf die positive wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen, die Brandenburg in den vergangenen Jahren verzeichnen konnte. 35 Jahre nach dem Fall der Mauer stehen wir im ostdeutschen Vergleich gut da und haben kräftig aufgeholt: Die Arbeitslosenquote bewegt sich auf gesamtdeutschem Niveau, die Arbeitsproduktivität in Brandenburg ist die höchste unter den ostdeutschen Flächenländern und die Erwerbstätigenquote von Frauen ist sogar höher als in Westdeutschland“, erklärt Steinbach und verweist auf das Engagement von Landesregierung und vielen Unternehmen: „Die positive Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Zur Arbeits- und Fachkräftegewinnung und -sicherung unternimmt die Landesregierung viele Maßnahmen, wirbt um ausländische Fachkräfte und fördert berufliche Ausbildung und Weiterbildung. Um Langzeitarbeitslose nachhaltig in Arbeit zu bringen, flankiert die Landesregierung Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung und setzt sich für attraktive Arbeitsbedingungen durch Gute Arbeit ein. Es zahlt sich überdies aus, dass brandenburgische Unternehmen zunehmend in die betriebliche Qualifizierung und Weiterbildung ihrer Beschäftigten investieren, um den Wandel des Arbeitsmarktes erfolgreich zu bewältigen.“
Dennoch: Der Fachkräftemangel bleibe trotz steigender Arbeitslosenzahlen eine der größten Herausforderungen für Brandenburg, mahnt Steinbach. Hier seien vor allem Passungsprobleme zwischen Qualifikations- und Anforderungsniveau verstärkt durch Qualifizierung aufzulösen.
Aus dem Arbeitsmarktbericht:
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im November 2024 in Brandenburg 82.018 Menschen arbeitslos, davon 35.812 Frauen (43,7 Prozent) und 46.206 Männer (56,3 Prozent). Das sind 194 Personen mehr als im Oktober 2024 und 4.223 mehr als im November 2023. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,1 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der jungen Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren um 16,6 Prozent auf 7.617 Personen gestiegen. Die Zahl der älteren Arbeitslosen im Alter von 50 Jahren und älter ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent auf 29.648 Personen gestiegen.