Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

 

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Vielfalt als Ressource – Faire Bezahlung als Standortvorteil

Steinbach: „Nachhaltige Unternehmensbindung ausländischer Fachkräfte gelingt nur mit fairer Bezahlung“

Potsdam, 23. Mai 2022. „Vielfalt ist für Brandenburg als Wirtschaftsstandort eine wichtige Ressource. Ein zentrales Element für die nachhaltige Unternehmensbindung ausländischer Fachkräfte ist dabei deren faire Bezahlung. Der sogenannte ‚Migrant-Gender-Pay-Gap‘ als Indikator für die intersektionale Diskriminierung zeigt, dass eine ganzheitliche Arbeitsmarktintegration über die Qualifizierung der Arbeitskräfte hinausgeht und auch Arbeitgebende ins Auge fassen muss. Da auch in Brandenburg der Arbeitsmarkt immer internationaler wird, ist unsere Wirtschaft auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen“, betonte Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach heute anlässlich des diesjährigen Diversity-Tags.

Männer verdienen in Deutschland rund 18 Prozent mehr als Frauen. Der um die Faktoren Qualifikation, Erwerbsbiographie und Tätigkeit bereinigte Wert liegt bei 6%. Eine Lohndifferenz zeigt sich in Deutschland nicht nur anhand des Geschlechts, sondern auch in Abhängigkeit zur Staatsangehörigkeit. Besonders betroffen sind Arbeitnehmerinnen aus dem Ausland. Auch unter Berücksichtigung des Bildungs- und Anforderungsbereichs sowie der Branche lässt sich eine Lohndifferenz feststellen, wobei die Gehaltsunterschiede proportional zur Qualifikation steigen. Die größten Gehaltsunterschiede weist die zusammengefasste Branche Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung auf. Männliche deutsche Spezialisten in dieser Branche haben in Ostdeutschland ein Medianeinkommen von 4.499 Euro. Ostdeutsche Frauen aus Drittstatten verdienen in der gleichen Branche bei gleichem Anforderungsniveau in Vollzeit 3.411 Euro. Daten für Frauen aus den Asylherkunftsländern liegen in Ostdeutschland nicht vor, ihre männlichen Kollegen verdienen im Schnitt rund 3.300 € bzw. 47 Prozent weniger als Spezialisten aus den EU-15-Staaten und 21 Prozent weniger als Spezialistinnen mit deutscher Staatangehörigkeit. 

Beratungen zur Einstellung ausländischer Fachkräfte für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) über das Fachkräfteeinwanderungsgesetz bieten die IQ-Servicestellen im Land Brandenburg an. In ihren Beratungen weisen sie regelmäßig darauf hin, wie wichtig eine faire Bezahlung ist, um ausländische Fachkräfte nachhaltig binden zu können.

Weitere Informationen zum KMU-Beratungsangebot des IQ-Netzwerks finden Sie im Internet unter https://www.brandenburg.netzwerk-iq.de/angebote/fuer-unternehmen-kammern-und-arbeitgeber-services.