Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

 

Bild: pch.vektor/freepik

Steinbach: „Weiterbildung der Beschäftigten vorantreiben“

Ergebnisse der Arbeitgeberbefragung „Brandenburger Betriebspanel 2021“ liegen vor

Potsdam, 17. November 2022. Der Arbeitsmarkt in Brandenburg zeigt sich zwar nach wie vor robust, doch schlagen Fach- und Arbeitskräfteengpässe immer mehr auf die Entwicklung der brandenburgischen Betriebe durch. Zudem sind die Auswirkungen der Pandemie auch im zweiten Corona-Jahr nicht spurlos am Land Brandenburg vorbeigezogen. Das sind zwei zentrale Ergebnisse des jetzt veröffentlichten „Brandenburger Betriebspanels 2021“.

Fast die Hälfte der befragten brandenburgischen Betriebe (48 Prozent) gab an, dass sich die Corona-Pandemie und deren Folgen negativ auf ihr Unternehmen ausgewirkt haben. Etwa 14 Prozent waren laut der Arbeitgeberbefragung sogar in einem Ausmaß betroffen, das ihre Existenz bedrohte. Um die negativen Folgen abzumildern und einen Beschäftigungsabbau zu verhindern, nutzten im ersten Halbjahr 2021 bereits 27 Prozent der Unternehmen das Instrument der Kurzarbeit. Sie konnten damit ihre Arbeits- und Fachkräfte halten und waren in der Lage, bereits ab Sommer 2021 wieder ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

„Gute Arbeit ist das Leitprinzip der wirtschaftlichen Entwicklung in Brandenburg, unsere hochqualifizierten Fachkräfte im Land sind dafür ein nicht unerheblicher Garant. Sie sichern unseren wirtschaftlichen Erfolg sowohl jetzt als auch in Zukunft“, sagte Arbeitsminister Jörg Steinbach. Er appellierte an die Unternehmen, stärker auf die Weiterbildung ihrer Belegschaft zu setzen. „Für die Betriebe ist Weiterbildung ein Schlüssel zur nachhaltigen Fach- und Arbeitskräftesicherung, für Beschäftigte ermöglicht sie die gezielte Anpassung der eigenen Fähigkeiten an einen sich ständig veränderten Berufsalltag“, so der Minister. Es gelte, innovative Lernformen zu nutzen und das Lernen als selbstverständlichen Begleiter des Lebens- und Berufsalltags zu etablieren, kontinuierlich zu ermöglichen und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. „Hier sehe ich für Brandenburg noch Luft nach oben“, sagte Steinbach.  Dies spiegeln auch die aktuellen Zahlen aus dem Betriebspanel wider. Lediglich 33 Prozent der brandenburgischen Betriebe und 17 Prozent der Beschäftigten beteiligten sich danach an Fort- und Weiterbildungsmaßen.

Um die Zeit der Kurzarbeit für die Unternehmen besser nutzen zu können, hat der Gesetzgeber die Möglichkeit der Weiterbildung während Kurzarbeit eingeführt. Dieses Instrument wurde jedoch von den berechtigten Betrieben nur wenig bis gar nicht genutzt. Gerade einmal acht Prozent konnten laut Betriebspanel die Zeit der Kurzarbeit mit einer passenden Weiterbildung für ihre Beschäftigten überbrücken.

Hintergrund:

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) führt seit 1996 jährlich eine bundesweite Arbeitgeberbefragung durch, das IAB-Betriebspanel. Im Jahr 2021 fand diese Befragung zum 26. Mal statt. Für die Auswertungen liegen Befragungsdaten von insgesamt rund 1.000 Betrieben aus dem Land Brandenburg vor – das entspricht zirka 1,5 Prozent aller brandenburgischen Betriebe.

Mit der Befragung wird vorrangig die Nachfrageseite des Arbeitsmarktes abgebildet. Die mit dem IAB-Betriebspanel gewonnenen Ergebnisse ergänzen damit die verfügbaren, eher angebotsseitig ausgerichteten Statistiken wie beispielsweise die Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit.

Kernthemen des IAB-Betriebspanels sind unter anderem die Betriebs-  und Beschäftigtenstruktur, der Arbeitskräftebedarf sowie die betriebliche Aus- und Weiterbildung, Tarifbindung und Löhne sowie die Themen Investitionen und Innovationen. Die Ergebnisse zu diesen Aspekten, die regelmäßig in ein- oder zweijährigem Rhythmus abgefragt werden, werden ergänzt um empirische Befunde.

Im Internet sind die Brandenburger Ergebnisse des „Betriebspanels 2021“ hier abrufbar.