Fischer: Konversion hat Brandenburg nach vorn gebracht
Staatssekretär heute bei Abschluss des Konversionssommers in Dallgow-Döberitz
Dallgow-Döberitz, 27. Oktober 2021. „Die Überführung ehemaliger Militärflächen in eine zivile Nutzung hat Brandenburg nach vorn gebracht. Konversionsflächen wurden zu Wohn- und Gewerbegebieten oder zu Verwaltungsstandorten, denen man heute ihre militärische Vergangenheit nicht mehr ansieht. Große Flächen wurden zudem für Infrastrukturmaßnahmen, Naturschutzzwecke und die Erzeugung erneuerbarer Energien bereitgestellt. Das alles war nur mit erheblichen Kraftanstrengungen des Landes Brandenburg und der betroffenen Kommunen sowie mit Unterstützung des Bundes und der Europäischen Union möglich. So haben EU, Bund und Land bislang 1,6 Milliarden Euro Fördermittel für Konversionsmaßnahmen in Brandenburg zur Verfügung gestellt.“ Das sagte Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer heute zum Abschluss des Konversionssommers in Dallgow-Döberitz. Die Veranstaltungsreihe stand in diesem Jahr unter dem Motto „FOKUS – Konversion mit Rat und Tat“.
Fischer erinnerte daran, dass Brandenburg die am stärksten militarisierte Region Europas war: „Hier waren 260.000 Militärs mit etwa 70.000 Angehörigen stationiert. Zum Vergleich: Die Truppenstärke der Bundeswehr beträgt zurzeit rund 185.000 Soldaten. 230.000 Hektar Fläche wurden 1989 noch militärisch genutzt – acht Prozent der Landesfläche.“ Nach dem Jahr 1990 und insbesondere nach dem Abzug der Westgruppe der Truppen (WGT) 1994 endete die militärische Nutzung bei dem überwiegenden Teil dieser Flächen. „Das Land Brandenburg ist seinerzeit mutig auf das Angebot des Bundes eingegangen, 100.000 Hektar ehemaliger WGT-Flächen zu übernehmen. Bis heute konnten mehr als 90 Prozent davon einer zivilen Nachnutzung zugeführt werden“, sagte der Staatssekretär.
Gerade Dallgow-Döberitz und die benachbarten Gemeinden seien ein gutes Beispiel für den Erfolg der Konversion. So seien das Gewerbegebiet „Döberitzer Heide“ und das Wohngebiet „Neu Döberitz“ in Dallgow-Döberitz auf ehemaligen Militärflächen entstanden, ebenso „Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide“ in Wustermark-Elstal. Weitere Beispiele seien das aktuelle Bauvorhaben auf dem Gelände der ehemaligen „Adler und Löwen-Kaserne“ in Wustermark-Elstal sowie die Entwicklung eines kompletten neuen Stadtquartiers in Potsdam-Krampnitz.
Bei allen Erfolgen sei die Konversion in Brandenburg aber noch immer nicht abgeschlossen, sagte Fischer. Sie sei eine historische Aufgabe, die nur mit langem Atem zu bewältigen sei. „Und sie bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe, die weiterhin der engagierten Zusammenarbeit bedarf“, hob der Staatssekretär hervor. Ein wichtiges Bindeglied sei dabei das „Forum für Konversion und Stadtentwicklung“ (FOKUS), das den am Konversionsprozess beteiligten Gemeinden, Behörden und Akteuren eine Plattform biete und dem Ministerium ein hoch geschätzter Ansprechpartner sei.