Steinbach: Erfolgreicher Tourismus schafft neues Lebensgefühl
Wirtschaftsminister heute beim „Brandenburgischen Tourismustag“ in Cottbus
Cottbus, 19. November 2018. „Die märkische Tourismusbranche wächst seit Jahren kontinuierlich. Nach den bisher für dieses Jahr vorliegenden Zahlen setzt sich der positive Trend auch 2018 fort. Von Januar bis September gab es ein Plus von 2,8 Prozent bei den Gästeankünften und um 3,4 Prozent bei den Übernachtungen. Wachstumstreiber war in diesem außerordentlichen Sommer die Campingwirtschaft mit einem Zuwachs von 14,4 Prozent. Doch das Wetter allein ist nicht der entscheidende Faktor fürs Wachstum: Es ist das über die Jahre qualitativ immer bessere Angebot, das überzeugt. Ob es die Kultur ist, der Aktiv- oder der Naturtourismus: Die brandenburgischen Touristiker treffen das Lebensgefühl und die Erwartungshaltungen der Gäste.“ Das erklärte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach heute beim „Brandenburgischen Tourismustag“ in Cottbus.
Mit Blick auf die Strukturentwicklung in der Lausitz sagte Steinbach: „In dem seit vielen Jahren in der Lausitz statt findenden Strukturwandel spielt der Tourismus eine wichtige Rolle. Das entbindet uns aber nicht von der Aufgabe, derzeit bedrohte Industriearbeitsplätze durch möglichst gleichwertige Arbeitsplätze zu ersetzen.“ Dessen ungeachtet sei der Tourismus für den Süden Brandenburgs ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – nicht nur im Spreewald, betonte der Minister. „Das Lausitzer Seenland etabliert sich zusehends. Mit dem Angebot können wir unter anderem den tschechischen Markt neu für Brandenburg erschließen.“
Die weitere wassertouristische Entwicklung der Region bewertete der Minister „sehr optimistisch“. Er gehe davon aus, dass zur Saison 2019 der Senftenberger See und die Uferlinie wieder touristisch genutzt werden können – auch wenn es einige Herausforderungen zu meistern gelte, da die als Flora-Fauna-Habitat ausgewiesene Insel im See saniert werden müsse. „Die technische Umsetzung wird einige Zeit dauern, ist aber auf den Weg gebracht“, erklärte der Minister. Bis 2023, zum 50. Geburtstag des Senftenberger Sees, will der Zweckverband Lausitzer Seenland das touristische Angebot aufwerten. „Dafür haben wir bereits unsere Unterstützung signalisiert“, sagte Steinbach. Weiteres Potenzial habe der Großräschener See mit dem neuen Hafen. „Hinzu kommt die Perspektive, über die Kanäle mit dem Partwitzer See auch den dritten See im Lausitzer Seenland befahren zu können“, sagte Steinbach.
„Erfolgreicher Tourismus hebt das Image einer Region und schafft neue Identifikationsmöglichkeiten und Lebensqualität für die Bevölkerung. Umso bedauerlicher ist, dass die Stadt Cottbus davon derzeit nicht profitieren kann“, so Steinbach weiter. „Cottbus wehrt sich gegen eine Vereinnahmung durch rechte Kräfte. Das ist gut so und wir werden die Stadt dabei mit aller Kraft unterstützen.“ Das vor gut einer Woche zu Ende gegangene Filmfestival sei nur ein Beleg für die Internationalität der Stadt. „Vom Festival ging einmal mehr die Botschaft aus: Cottbus ist offen für Gäste und vielfältig. Das macht den Reiz dieser Stadt aus – und das muss auch so bleiben“, unterstrich der Minister. Steinbach weiter: „Unter einem negativen Image leiden nicht nur die Touristiker. Denn der deutlichste Rückgang zeichnet sich im Geschäftsreise- und Kongressgeschäft ab – und das sind auch die Leute, die wir für Ansiedlungen brauchen und mit denen wir die Strukturentwicklung meistern wollen.“
Zur Information:
Der Brandenburgische Tourismustag ist das größte Branchentreffen der Touristiker in Brandenburg. Veranstalter sind das brandenburgische Wirtschaftsministerium, die TMB Tourismus-Marketing Brandenburg, der Landestourismusverband, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Brandenburg, der Verband für Camping- und Wohnmobiltourismus, der Brandenburgische Kurorte- und Bäderverband sowie die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern.