Steinbach: Wichtiger Schritt zu gerechterer Verteilung der Energiewendekosten
50Hertz kündigt Senkung der Netzentgelte für 2019 an – insbesondere die Industrie wird entlastet
Potsdam, 1. Oktober 2018. Der für den Norden und Osten Deutschlands zuständige Stromübertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat heute angekündigt, seine Netzentgelte für 2019 im Vergleich zum laufenden Jahr um voraussichtlich 23 Prozent zu senken. „Das ist eine gute Nachricht. Die Verbraucherinnen und Verbraucher, vor allem aber unsere märkischen Industriekunden werden dadurch deutlich entlastet. Die Senkung der Übertragungsnetzentgelte ein wichtiger Schritt hin zu einer gerechteren und solidarischen Verteilung der Kosten der Energiewende“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Jörg Steinbach.
„Insbesondere der energieintensiven Industrie und unseren Stahlwerken wird diese Senkung zu Gute kommen“, so Steinbach weiter. Denn der Anteil der Übertragungsnetzentgelte am Strompreis sei bei der Industrie höher als bei Haushaltskunden. Um sich die Dimension der Kosteneinsparung vor Augen zu führen, verwies der Minister auf eine Beispielrechnung von 50Hertz. Danach zahlt beispielsweise ein Stahlwerk mit rund 4.000 Benutzungsstunden im Jahr 2019 etwa 16 Millionen Euro Netzentgelte statt 20 Millionen Euro in diesem Jahr.
Mit der Senkung der Übertragungsnetzentgelte habe sich der Einsatz Brandenburgs für die Verabschiedung des Netzentgeltmodernisierungsgesetzes einmal mehr ausgezahlt, hob Steinbach hervor. Das im Juli 2017 in Kraft getretene Netzentgeltmodernisierungsgesetz hatte bereits in diesem Jahr zu Preissenkungen bei vielen märkischen Grundversorgern geführt.
Mit dem Netzentgeltmodernisierungsgesetz wurden die schrittweise Einführung bundesweit einheitlicher Übertragungsnetzentgelte und die Reduzierung und spätere Abschaffung der Entgelte für dezentrale Einspeisungen (die sogenannten „vermiedenen Netzentgelte“) beschlossen. Die Netzentgelte machen rund 25 Prozent des Strompreises aus.