Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

Internationale Märkte erschließen und ausländische Investitionen ins Land holen

Minister Steinbach informiert über neues Außenwirtschaftskonzept für das Land Brandenburg

Potsdam, 27. September 2018.  „Die Außenwirtschaft ist ein wichtiger Wachstumsträger der märkischen Wirtschaft. Geschäftskontakte ins Ausland stärken die Wettbewerbsfähigkeit, tragen zum Umsatzwachstum bei und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Schaffung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen in Brandenburg. Damit die Unternehmen ihre Entwicklungschancen optimal nutzen können, hilft das Land mit vielfältigen Förderangeboten. Ziel der Landesregierung ist es, kleine und mittlere Unternehmen beim Erschließen internationaler Märkte zu unterstützen, noch mehr internationale Investitionen ins Land zu holen und die Internationalisierung der Clusterbranchen weiter voranzutreiben.“ Das erklärte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach im Wirtschaftsausschuss des Landtages, wo er über das neue Außenwirtschaftskonzept des Landes informierte. In dem neuen Konzept werden erstmals alle internationalen Aktivitäten der Markterschließung, der Bestandsentwicklung, des Messegeschäfts und der internationalen Investorenakquisition zusammengefasst.

„Brandenburgs Außenwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Aber es gibt noch Luft nach oben“, sagte der Minister. „Grund hierfür ist die historisch gewachsene Unternehmensstruktur mit verhältnismäßig vielen kleinen Firmen und nur wenigen großen Industrieunternehmen, die die klassischen Impulsgeber für den Außenhandel sind. Darüber hinaus schrecken Mittelständler teils vor internationalen Aktivitäten zurück“, erklärte Steinbach. „Mit unserer Außenwirtschaftsförderung wollen wir erreichen, dass brandenburgische Unternehmen besseren Zugang zu internationalen Märkten finden. Außerdem wollen wir noch mehr internationale Investitionen nach Brandenburg holen. Dadurch wird die industrielle Basis breiter und unsere lokalen Zulieferfirmen erhalten einen Schub in Richtung Internationalisierung“, sagte Minister Steinbach.    

Für die Förderung der außenwirtschaftlichen Aktivitäten des brandenburgischen Mittelstandes stehen 2018 Haushalts- und EU-Mittel in Höhe von 3,3 Millionen Euro zur Verfügung. Allein für den brandenburgischen Teil der Messegemeinschaftsstände der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg auf internationalen Messen im In- und Ausland sind im Jahr 2018 Fördermittel in Höhe von knapp 1,2 Millionen Euro eingeplant.

Die Messeförderung ist eines der Kerninstrumente zur Unterstützung der Außenwirtschaft. Neben der Messeförderung, die einzelnen Unternehmen dabei hilft, neue Märkte für ihre Produkte zu erschließen, dienen die Messegemeinschaftsstände der Hauptstadtregion auch zur Präsentation der Leistungsfähigkeit der brandenburgischen Wirtschaft vor internationalem Publikum.

Ergänzt wird die Messeförderung mit Delegationsreisen, die dem Mittelstand Türen im Ausland öffnen sollen. Regelmäßig finden Reisen insbesondere in Europa statt, aber auch nach Nordamerika und nach Asien, vor allem  China.

Auf diesen Reisen werden auch Mutterhäuser ausländischer Unternehmen besucht, die in Brandenburg investiert haben. Diese „Mutterhausstrategie“ werde systematisch weitergeführt, betonte Steinbach. „Das ist ein gutes Instrument, um das Vertrauen in den Standort Brandenburg zu festigen und Betriebserweiterungen sowie Neuansiedlungen zu befördern“, sagte der Minister.

Weiter ausgebaut werden soll die Zusammenarbeit mit Polen. Schon heute finden alljährlich Delegationsreisen in das Nachbarland statt. Polen ist wichtigster Handelspartner des Landes Brandenburg und war 2017 mit einem Ausfuhrvolumen von 1,9 Milliarden Euro und einem Anteil von 14,9 Prozent an den Gesamtexporten wichtigster Absatzmarkt für märkische Produkte im Ausland.

Die neue Konzeption sieht zudem vor, die Zusammenarbeit mit Berlin weiter zu intensivieren. Die Dachmarke „Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg“ ist nach mehr als 15 Jahren gemeinsamer Messeauftritte erfolgreich etabliert. „Sie verschafft uns national und international einen hohen Wiedererkennungswert“, sagte Steinbach.

Weiterhin unterstützt werden auch die Bemühungen der Europäischen Union um offene Märkte und einen freien Handel. „Zölle benachteiligen kleine Firmen im Verhältnis stärker als große Unternehmen. Gerade für Brandenburg mit seiner überwiegend kleinteiligen Unternehmensstruktur ist daher der Abbau von Handelshemmnissen von besonderer Bedeutung“, sagte Steinbach. 

Darüber hinaus müsse Brandenburg für hochqualifizierte ausländische Fachkräfte noch interessanter werden. Der Personalbedarf sei allein national nicht mehr abzudecken. Wer international wettbewerbsfähig bleiben wolle, brauche gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit guten Sprachkenntnissen. „Zuwanderung und Integration werden daher künftig wichtige Aspekte für die Fachkräftesicherung der brandenburgischen Wirtschaft sein“, unterstrich Steinbach. „Deswegen brauchen wir so bald wie möglich ein Zuwanderungsgesetz.“

Bei den brandenburgischen Gesamtausfuhren gab es nach den vorläufigen Daten für 2017 gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 2,3 Prozent auf einen Warenwert von 12,9 Milliarden Euro. Zurückzuführen ist dieser Rückgang auf Schwankungen bei den beiden in der brandenburgischen Ausfuhrstatistik wichtigsten Warengruppen Luftfahrzeuge und Pharmazeutische Erzeugnisse. Betrachtet man die Ausfuhrentwicklung ohne diese beiden Warengruppen, so gab es im Jahr 2017 einen Anstieg der Ausfuhren von 4,9 Prozent.

Bei den brandenburgischen Einfuhren gab es 2017 einen Anstieg um 11,4 Prozent auf einen Wert von 17,3 Milliarden Euro. Der Anstieg ist zu großen Teilen auf Veränderungen beim Ölpreis zurückzuführen.

Außenwirtschaftskonzept für das Land Brandenburg 2018

Außenwirtschaftskonzept für das Land Brandenburg 2018 (Kurzversion)