Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

Bauarbeiten für Erdgas-Pipeline Eugal können beginnen

Planfeststellungsbeschluss des brandenburgischen Landesbergamtes liegt vor

Potsdam, 17. August 2018. „Erdgas ist nach Mineralöl der zweitwichtigste Energieträger für die Energieversorgung in Deutschland und Europa. Trotz Ausbaus der erneuerbaren Energien bleibt die sichere und bezahlbare Versorgung mit Erdgas auf absehbare Zeit unverzichtbar – sei es für die Versorgung von Gebäuden mit Heizenergie, für die Bereitstellung von Prozesswärme in der Industrie oder auch für die gesicherte und planbare Stromerzeugung. Daher freue ich mich, dass nun die Genehmigung für Bau und Betrieb der Erdgasfernleitung Eugal in Brandenburg vorliegt.“ Das sagte Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber heute. Gemeinsam mit Hans-Georg Thiem, dem Präsidenten des brandenburgischen Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe als zuständiger Genehmigungsbehörde, hatte Gerber zuvor den Planfeststellungsbeschluss an den Projektträger Gascade Gastransport GmbH übergeben. Damit ist die entscheidende rechtliche Voraussetzung für die Verwirklichung dieses Infrastrukturprojekts in Brandenburg geschaffen, die Bauarbeiten sollen in Kürze beginnen.

Die Eugal (Europäische Gasanbindungsleitung) ist eine 480 Kilometer lange Ferngasleitung, die von der Anlandestation bei Greifswald bis zur tschechischen Grenze verlaufen wird. Zusammen mit der vorgeschalteten dritten und vierten Ostseepipeline, besser bekannt als „Nord Stream 2“, soll die Eugal einen Teil der mittelfristig für Europa prognostizierten Versorgungslücke schließen. Die Pipeline wird Brandenburg in voller Länge auf 272 Kilometern von Nord nach Süd queren. Die Trasse wird weitestgehend parallel zur 2011 in Betrieb genommenen Erdgasleitung Opal geführt.

Die Erdgasversorgung in Deutschland beruht heute bereits zu über 90 Prozent auf Importen, hauptsächlich aus Russland, Norwegen und den Niederlanden. Es wird davon ausgegangen, dass die heimische Förderung weiter rückläufig ist. Auch für die Niederlande und Norwegen ist von einem Rückgang auszugehen. „Der Erdgasbedarf wird jedoch nicht im gleichen Maße sinken. Denn wenn neben der Kernenergie auch die Kohleverstromung zurückgefahren werden soll, braucht es eine alternative sichere, planbare und bezahlbare Stromversorgung. Eine Versorgungslücke wird also wahrscheinlich. Die Eugal ist Teil einer Lösung, dieser Entwicklung zu begegnen“, hob Minister Gerber hervor.

In Brandenburg wird die Eugal vornehmlich eine Transitleitung sein. Sie erhöhe aber auch die Versorgungssicherheit in Brandenburg, da Verknüpfungen mit dem bestehenden Erdgasnetz vorgesehen seien, so Gerber weiter. Zudem werde ein Teil der erheblichen Investition in den Bau und Betrieb der Pipeline auch heimischen Unternehmen zu Gute kommen.